FVM-Entscheidung findet breite Zustimmung
Einfache Hinrunde soll Saison beenden
Porz - (wk) Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) hat seine Pläne für eine
mögliche Wiederaufnahme der Spielzeit 2020/21 veröffentlicht.
Voraussetzung dafür ist eine Öffnungsperspektive für den
Amateurfußball, die wiederum von der nächsten politischen
Bund-Länder-Konferenz am 3. März abhängt. Demnach hat sich der FVM
für eine sportliche Lösung entschieden. Diese sieht vor, die
unterbrochene Saison nur noch mit einer Hinrunde sowie mit der
Ermittlung von Auf- und Absteigern zu Ende zu spielen. Spätestens bis
Mitte Mai muss der Spielbetrieb nach Ansicht des FVM ins Laufen
kommen, während das Saisonende bis zum letzten Juni-Wochenende
herausgeschoben werden kann. Eine Alternative ist die Annullierung der
Spielzeit, es gäbe dann keine Auf- und Absteiger. Den Vereinen soll
eine zweiwöchige Vorbereitungszeit eingeräumt werden. „Porz
aktuell“ fragte bei den Herren-Trainern der Porzer Fußballclubs
nach.
Jonas Wendt (SpVg Porz): „Ich bin erst einmal froh, dass die Saison
nicht von vorne herein abgebrochen wurde. Ich hoffe, dass die Saison
eine Fortsetzung findet, denn wir alle wollen nur eines: Fußball
spielen. Mit dem Gedanken, dass es vielleicht erst mit der neuen
Saison im September weitergehen kann, kann ich mich nicht anfreunden.
Der angedachte Spielmodus, dass nur die Hinrunde gespielt wird, ist in
meinen Augen völlig richtig, denn so hat man eine Grundlage für eine
sportliche Entscheidung mit Auf- und Absteigern. Entgegen vieler
anderer Trainermeinungen halte ich eine zweiwöchige Vorbereitung für
die Wiederaufnahme für in Ordnung. Es ist höchste Zeit, dass wir auf
die Plätze können, das gilt besonders für den Jugendfußball.“
Salva Trovato (VfL Rheingold Poll): „Die Gesamtsituation ist nach
wie vor für alle mehr als schwierig. Natürlich wird es bei dem
Vorhaben, eine einfache Hinrunde zu spielen, um Auf- und Absteiger zu
ermitteln, immer Gewinner und Verlierer geben. Uns hat der
letztjährige Saisonabbruch sicherlich gerettet, und so würde es dann
diesmal anderen Vereinen ergehen. Für die Verantwortlichen des FVM
ist das sicherlich eine ganz schwierige Phase und Entscheidung. Ich
bin der Meinung, dass man Fußball unter freiem Himmel unter Beachtung
der Hygiene-Voraussetzungen wieder zulassen sollte. Problematisch sehe
ich allerdings die nur zweiwöchige Vorbereitung, weil man bedenken
sollte, dass die Spieler fast ein halbes Jahr aus dem Spiel- und
Trainingsrhythmus raus sind. Für uns Trainer ist das in besonderem
Maße katastrophal, weil wir einfach nicht wissen, was kommt. Es
bleibt die Hoffnung, dass wir das alles bald überstanden haben.“
Rasim Hasanovic (RSV Urbach): „Seit Ende Oktober 2020 ruht der
Spielbetrieb und ich muss gestehen, dass mir der Amateurfußball sehr
fehlt. Ich glaube, wir alle lechzen danach, dass die Sportanlagen
wieder geöffnet werden. Nach einer Zeit der Akzeptanz folgte eine
Zeit der Ungeduld. Mit dem Vorhaben des FVM, dass nur die Hinrunde
ausgespielt wird, kann ich mich anfreunden. Allerdings ist in meinen
Augen eine nur zweiwöchige Vorbereitungszeit sehr knapp. Für den
Kreisklassenfußball dürfte das reichen. Anders sieht es in den
höherklassigen Ligen aus.“
Natale Giarrizzo (Promehteus Italia Porz): „Erst einmal freue ich
mich, dass der FVM eine Zielrichtung vorgegeben hat. Mit der
Verfahrensweise der einfachen Hinrunde kann ich mich im Moment
natürlich nicht anfreunden. Mit uns spielen acht weitere Mannschaften
gegen den Abstieg, und im Endeffekt entscheiden dann acht Endspiele
über den bitteren Gang in die untere Klasse. Natürlich wissen wir
aber auch sehr genau, dass Corona uns im vergangenen Jahr mit dem
Saisonabbruch vor dem sicheren Abstieg gerettet hat. Von daher müssen
und werden wir die neuen sportlichen Entscheidungen auch akzeptieren.
Eine zweiwöchige Vorbereitung ist natürlich zu wenig. Sicherlich
halten sich die Spieler fit, aber es fehlt einfach das
fußballspezifische Training, was für den Wettkampf unbedingt
erforderlich ist.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.