20 Jahre op kölsch
Einst ein Wagnis, heute ein bedeutender Teil der Kölner Szene

Sa Cova „Unsere kleine Höhle“ nähren die Seele der Stadt: Roland Kulik (M.) mit Tochter Sarah Hermann und Schwiegersohn Jens Hermann. | Foto: König
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  • Sa Cova „Unsere kleine Höhle“ nähren die Seele der Stadt: Roland Kulik (M.) mit Tochter Sarah Hermann und Schwiegersohn Jens Hermann.
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WAHN - (kg). Die Seele der Stadt ist wie eine Frucht, auf der der Dom
steht, auf der die einzelnen Stadtteile zu sehen sind, und mittendrin
fließt der Rhein. Brauchtum, Kunst, Kultur, Musik und jeder einzelne
nährt sie. Die Sprache ist kölsch, sei es die Mundart oder das
Getränk.

Nähert man sich der Stadt und ihrer Seele, trifft man auf die
„Kölsche Weihnacht“, auf „Unsere kleine Höhle“, jene „Sa
Cova“ von Roland Kulik. Es ist eine besondere Art des Rendezvous:
„Sidd hösch, leev Lück, sidd stell“, was ein steter Begleiter
der Sa Cova‘schen Kölschen Weihnacht ist.
Die Textzeile war 1980 Titel der ersten Kölschen
WDR-Weihnachtssendung, sie wurde dem ältesten Chreesdaach
(Weihnachts)-Lied des Kinderarztes Dr. Henning „Henner“ Berzau
entnommen. Er schrieb mehr als 250 Lieder und Texte in kölscher
Sprache. 1921 in Magdeburg geboren, lebte er seit 1945 in Köln, starb
2008.

Ein Musikhaus setzte 1983 wesentliche Teile der WDR-Sendung fort und
konzipierte die erste Schallplatte „Kölsche Weihnacht“, die im
Turnus von zwei Jahren und mit Namen wie Bläck Fööss, De Paveier
und De Höhner aufwartete, und eben auch mit (Hansgeorg) Fuhrmann und
(Roland) Kulik.
Inspiriert durch einen Besuch der Kölner Philharmonie im Dezember
1995 rief Kulik die „Kölsche Weihnacht im Brauhaus“ ins Leben.
Damals war es ein Wagnis. Bis zu Beginn haderte er, ob es gelingen
wird. Seine Idee war, ein charakteristisches urkölsches
Mundartprogramm zum Christfest auf die Bühne eines Brauhauses zu
bringen. An einem Ort, an dem damals weitaus mehr als heute
diskutiert, gemalt, gelesen, gesungen und gefeiert wird, ein Ort, an
dem sich der Kölner zum Verzällcher bei kölscher Stange und Sprache
trifft. Unterstützt durch die Kölner Urgesteine Uschi Werner-Fluss
und Henner Berzau brachte er das Programm ein Jahr später erstmals
auf die Bühne eines Brauhauses in der Südstadt. Zu den acht
geplanten musste damals eine Zusatzvorstellung eingeschoben werden.
Die „Kölsche Weihnacht“, als dessen Erfinder sich Kulik nicht
sieht - dies schreibt er Berzau zu – erfreute sich ständig
wachsender Beliebtheit, neue Künstler und Musiker, neue Elemente
kamen hinzu, eine Spielreihe entstand. Kamen zur ersten „Kölschen
Weihnacht“ etwa 90 Gäste, waren es allein vor drei Jahren mehr als
24.000.

Nach dem Brauhaus in der Südstadt ist seit vielen Jahren der
Theatersaal des Eltzhofs der Hauptspielort der Kölschen Weihnacht.
Auftritte finden auch im Theater am Tanzbrunnen statt. Viele der
Vorstellungen sind weit im Voraus ausverkauft.

Sa Cova „Unsere kleine Höhle“ nähren die Seele der Stadt: Roland Kulik (M.) mit Tochter Sarah Hermann und Schwiegersohn Jens Hermann. | Foto: König
Das Ensemble um Roland Kulik (l.) im Jahr 2011. | Foto: König
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