Hinter dem Rampenlicht
Gabi König steht im Ehrenamt in der zweiten Reihe
Porz - (sr) Viele Menschen in Köln arbeiten im Ehrenamt. Ohne sie würde es
vieles nicht geben. Das gilt sowohl für den sozialen Bereich als auch
für das kulturelle Leben. Manche helfen Kindern bei den Hausaufgaben,
andere Sterbenden im Hospiz. Manche organisieren kleine oder riesige
Sommerfeste, andere einen Karnevalszug. Manche tun das mit viel
Verantwortung, bekommen Auszeichnungen oder gar das
Bundesverdienstkreuz. Andere arbeiten und helfen im Stillen, die
Anerkennung aus dem Umfeld muss reichen. So wie Gabi König. Sie kann
sich kaum daran erinnern, dass es einmal eine Zeit ohne Ehrenamt in
ihrem Leben gab. Sie hat drei Kinder groß gezogen, die alle im Porzer
Karneval lange Jahre in Tanzgruppen aktiv waren oder auch noch sind.
„Das geht ohne das Engagement der Eltern nicht“, weiß sie. Da sie
selbst „jeck“ ist, hatte sie immer Spaß daran, sich in den
Kindertanzkorps zu engagieren. Noch heute fährt sie eine Gruppe, die
der Porzer Stattgarde, an Weiberfastnacht von Auftritt zu Auftritt.
„Angefangen hat alles mit der Kindertanzgruppe der KG Luftflotte.
Dort haben meine Kinder getanzt. Als die sich auflöste, haben wir die
Wahner Wibbelstetze ins Leben gerufen“, erinnert sie sich, „meine
Mutter hat die Kostüme genäht. Wir wollten eigentlich zwei Bordüren
an den Röckchen haben. Entschieden uns aber aus Kostengründen,
erstmal nur eine anzubringen. Bis heute ist keine zweite Bordüre
dazugekommen“, schmunzelt sie. Auch wenn sie sich dort aus der
Vereinsarbeit zurückgezogen hat, blickt sie voller Stolz auf das
junge Dreigestirn, das in der nächsten Saison zum ersten Mal von den
Wahner Wibbelstetze gestellt wird.
Doch nicht nur die Kinder liegen ihr am Herzen. Da sie ganz gut mit
Zahlen umgehen kann, dient sie der Interessengemeinschaft Wahner
Karneval als Kassiererin. „Ich bin ihr so dankbar, dass sie sich um
unsere Bücher kümmert. Das macht sie wirklich klasse. Mein Ding
wäre das nicht“, sagt der Vorsitzende der IGWK, Peter Besgen. Ach
ja, und dann sind da noch der Shanty-Chor, in dem sie singt, die
Theatergruppe, bei der sie unter anderem den Schauspielern „die
Haare macht“, und die Tage, an denen sie sich als Friseurin an
Aktionen beteiligt, bei denen sich Obdachlose die Haare schneiden
lassen können. „Das mache ich doch gerne. Wir haben immer viel
Spaß dabei“, lacht die fröhliche Mobilfriseurin. Einmal kam sogar
Kardinal Rainer Maria Woelki vorbei und schüttelte ihr die Hand. Ein
Foto davon hängt in ihrem Wohnzimmer.
Was ist der Grund dafür, sich unentgeltlich zu engagieren? „Es
macht einfach Spaß“, sagt Gabi König. Ehrenamt als Hobby,
sozusagen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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