76 neue Wohnungen
GAG plant zwischen Lukaskirche und Lindenhof geförderten Wohnungsbau
Porz - (kg) An der Ecke Hauptstraße und Poststraße, zwischen Lukaskirche
und Lindenhof gelegen, will die GAG Immobilien AG Mietshäuser mit 76
Wohnungen errichten. Dabei handele es sich ausschließlich um
geförderten Wohnungsbau, so Architekt Burkard Dewey. Vorgestellt
wurde das Vorhaben in der Bezirksvertretung (BV) Porz.
Auf dem rund 4.500 Quadratmeter großen Eckgrundstück sollen ab Ende
dieses Jahres in zwei Bauabschnitten Häuser mit vier bis fünf
Geschossen hochgezogen werden. Die Fertigstellung ist für Mitte 2023
vorgesehen. Geplant sind 50 Stellplätze in einer Tiefgarage sowie
drei oberirdische und fünf weitere PKW-Abstellplätze an der
Poststraße. Vor allem an der Anzahl der Stellplätze und an der
geplanten Zufahrt über die Hauptstraße hegen die Lokalpolitiker
erhebliche Kritik, dazu waren ebenfalls Unmutsrufe aus dem Publikum zu
hören.
Hauptkritikpunkt bildet die Verkehrssituation in Porz-Mitte, Staus
gebe es dort auch außerhalb des Berufsverkehr, so die Volksvertreter.
Die Zufahrt soll in Höhe des Lindenhofs erfolgen, die Lage der
Tiefgarage sei mit dem Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung
abgestimmt, schilderte Jörn Rickmann, Abteilungsleiter Bauplanung bei
der GAG. Zudem gebe es von dort auch eine Verkehrszählung. Die
Politiker der BV Porz bemängelten zum Beispiel, dass es in
Fahrtrichtung Zündorf keine separate Abbiegespur gebe. Es werden
zusätzliche Staus befürchtet.
Fraktionsvorsitzender Werner Marx (CDU) kritisierte die Anzahl der
Stellplätze scharf: „Für 76 Wohneinheiten stehen nur 58
Stellplätze zur Verfügung! Wie kann das sein?“. Architekt Dewey
begründete dies mit einem „Schlüssel“, den man aufgrund des
ÖPNV-Angebots anwende. Rickmann sprach von einer alten
Stellplatzsatzung und erklärte: „Leute im geförderten Wohnungsbau
haben keine zwei Autos.“ Zudem hätte die GAG viele Leerstellen auf
Parkplätzen.
Dieter Redlin, Vorsitzender der Grünen-Fraktion, führte die
GAG-Siedlung an Irisweg und Christrosenweg an. „Dort stapeln sich
die Autos!“ An der Hauptstraßen-Zufahrt befürchte er Staus.
SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Simon Bujanowski stellte fest, dass
„es keinen Ort um die geplante Bebauung herum gibt, an dem die Leute
ihre Autos abstellen können“. Kritik kam auch von
Bezirksbürgermeister Henk van Benthem. Schlussendlich versprach
GAG-Abteilungsleiter Rickmann, Eingaben und Kritiken
„mitzunehmen“. Auf dem Plangebiet befindet sich das
denkmalgeschützte Haus an der Ecke Poststraße/Hauptstraße. Es sei
von Schimmel befallen, die bauliche Situation sei besonders im
Erdgeschoss dramatisch, erläuterte Diplom-Ingenieur Rickmann. Mit dem
Stadtkonservator sei abgesprochen, die Fassaden des
„Friseur“-Hauses zu den Straßen hin zu erhalten.
Im April 2016 hatte der Rheinische Verein für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz das Haus im Rahmen bedrohter Denkmäler vorgestellt.
Alexander Hess vom Vorstand des Kölner Arbeitskreises meinte damals,
dass das Gebäude möglichst verkauft und saniert werden solle. „Es
darf nicht abgerissen werden, weil es unter Denkmalschutz steht.“
Das Gebäude aus der Zeit des Jugendstils wurde bereits auf einem
preußischen Messblatt von 1897/ 1898 verzeichnet und war zuletzt
über mehrere Jahre aufgrund zunehmenden Verfalls eingerüstet. Es
befindet sich in städtischem Besitz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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