Langel:
Geplante Erweiterung des Naturschutzgebiets sorgt für Zwiespalt

Diplom-Biologe Michael Sell (r.) und Dr. Joachim Bauer (3.v.r.) vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen  beantworteten die Fragen der Bürger. | Foto: König
  • Diplom-Biologe Michael Sell (r.) und Dr. Joachim Bauer (3.v.r.) vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen  beantworteten die Fragen der Bürger.
  • Foto: König
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

LANGEL - (kg). Wiesenflächen könnten in zwei bis drei Jahren angegangen
werden, die Gleitflächen der Uferbereiche in mehreren Jahren. Die
Umwandlung in ein Naturschutzgebiet werde sukzessive erfolgen.

So skizzierte Diplom-Biologe Michael Sell auf einer
Bürger-Informationsveranstaltung vor fast 200 Besuchern in der
Jakob-Engels-Halle die Pläne zur geplanten Erweiterung des
Naturschutzgebiets Auwald. Der Sportplatz am Lido komme erst dann an
die Reihe, wenn für ihn eine neue Fläche erschlossen wurde. „Der
Sportplatz muss sorgfältig geplant werden“, betonte  Dr. Joachim
Bauer, Vizechef vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen.

Das Gutachten schließt den Campingplatz und die Gaststätte
„Strandbad“ aus dem angedachten Naturschutzgebiet aus. Wer später
zum „Strandbad“ möchte, darf mit seinem Auto dorthin fahren.
Anders die Sportler und die Besucher des Fußballplatzes: Sie müssten
einen anvisierten Parkplatz am alten Spielplatz am Lidofest-Gelände
nutzen. Ob das Lidofest in Gefahr sei, wollte ein Bürger wissen.
„Lokale Bräuche sollen weiterhin Bestand haben“, sagte Sell.

Der Chef des Planungsbüros „Viebahn Sell“ erklärte , dass der
Angelteich „sicherlich umstritten ist“. In 2012 habe die
Bezirksregierung aber einem EU-Fahrplan umgesetzt, nachdem die
Nebenrinne wieder an den Rhein angeschlossen wurde. Damit gehe ein
Angelverbot einher, das auch die Gleitflächen betreffe. An den
Buhnenfeldern des Rheins könne aber geangelt werden.

Die traditionelle Badebucht sei für das Naturschutzgebietes nicht
empfohlen worden, die ehemaligen Gebäude vom Schifffahrtsamt zum
Abriss vorgesehen, berichteteSell. Das Brückenbauwerk der im
Bundesverkehrswegeplan hoch eingestuften A553-Verbindung zwischen
Godorf und Lind wurde bei dem Gutachten indes nicht berücksichtigt.
Ein Bürger wies darauf hin, dass die Planungen durch den Polder und
das bestehende Naturschutzgebiet Auwald führen würden. Die Hürden
dafür seien aber hoch, entgegnete Bauer.

Doch es gab auch positive Stimmen für die Erweiterung des
Naturschutzgebietes und der angrenzenden Fläche im Retentionsraum.
Sell und Bauer veranschaulichten die Bedeutung des Langeler Auwalds,
der Gleitflächen und der Tierwelt. Nicht die Menschen sollten raus
aus dem Naturschutzgebiet und die Tiere stattdessen rein. „Es geht
um ein Nebeneinander“, sagte Sell.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.