Die City steht vor einem Wandel
Geschichte geht zu Ende

Das Ende naht: Diplom-Ingenieurin und Stadtplanerin Katharina Klemmt von der „modernen stadt“ schließt die Vorhänge im Hertie-Markt. | Foto: König
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  • Das Ende naht: Diplom-Ingenieurin und Stadtplanerin Katharina Klemmt von der „modernen stadt“ schließt die Vorhänge im Hertie-Markt.
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PORZ - (kg). Porz, im Gegensatz zu Köln, nicht aus einer römischen
Kolonie entstanden, war ursprünglich eine Ansammlung einzelner
Dörfer und Orte. Ein Zentrum, wie es in der Dom-Metropole vorzufinden
ist, gab es lange Zeit nicht.

Als zum Ende der Ära des selbstständigen Porz (1951-1975) eine City
am Rhein geschaffen wurde, bedeutete die Errichtung des
Karstadt-Warenhauses ein Meilenstein in der Entwicklung von „Porz am
Rhein“. Das Haus wuchs zum Garanten städtischer Atmosphäre empor,
die Wirkung auf die Bürger war einmalig. Es gingen Selbständigkeit,
Anerkennung und Selbstsicherheit einher. Der Niedergang des Hauses,
der Namenswechsel zu Hertie und die endgültige Schließung im August
2009 bildeten den Habitus der bitteren Enttäuschung. Es war wie ein
tiefer Fall.
Als Thomas Feser, der Oberbürgermeister von Bingen, in 2012 Vertreter
von 31 Kommunen ehemaliger Hertie-Standorte an einen Tisch brachte,
saßen ebenfalls Vertreter der Insolvenzverwalter, der
Gläubigervertretung, der Grundpfandrechtsgläubiger, das mit dem
Verkauf betraute Investment-Unternehmen, sowie der Deutsche Städte-
und Gemeindebund am Tisch. Es entstand die „Binger Erklärung“,
mit dem Ziel, alle Häuser zu verkaufen. Doch für das 1972 eröffnete
Porzer Haus, das wie so viele Pendants zum Schandfleck Deutscher
Innenstädte wurde, fand sich kein Interessent, bis die Stadt Köln
selbst das Ruder herumriss, und die 10.200 Quadratmeter-Immobilie im
Mai 2014 erwarb.
Im Anschluss erstellte die stadtnahe Gesellschaft zur Förderung des
Städtebaus und der Gemeindeentwicklung „moderne stadt“ eine
Machbarkeitsstudie zum Areal um Hertie und Tiefgarage. Im März 2015
wurde das 100 Seiten-Papier vorgestellt. Damals versprach der
ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Roters im großen Saal des Porzer
Rathauses vor vollem Haus: „Es soll nicht von oben herab geplant
werden“. Ute Berg, zu dem Zeitpunkt Wirtschaftsdezernentin,
erklärte: „Erhebliche finanzielle Ausgaben werden notwendig sein,
das ist es uns aber auch wert“.

Als im August desselben Jahres der Stadtrat den Grundsatzbeschluss zur
Revitalisierung fällte, sprach Liegenschaftsamtsleiter Detlef Fritz
von einem der großen städtebaulichen Pläne in den nächsten zehn
Jahren. Geschäfte und Wohnungen könnten 2020 stehen. Insgesamt 18
Millionen Euro gehen nach einem Beschluss von Ende Juni vergangenen
Jahres zwischen Juni 2018 bis Juni 2022 an die „moderne stadt“,
die mit der Realisierung des Projekts beauftragt ist, das inzwischen
als „Neue Mitte Porz“ bezeichnet wird. Diplom-Ingenieur und
Geschäftsführer Andreas Röhrig (zuvor führte Bernd Streitberger
die Geschäfte) erklärte nun Mitte August während der Eröffnung des
Baustellenbüros (Friedrich-Ebert-Platz 16), dass die drei Farben des
Logos von „Neue Mitte Porz“ für die drei Häuser stünden. Sie
sollen nach dem Abriss von Hertie, Friedrich-Ebert-Platz und
Tiefgarage auf dem Areal entstehen. Zur Zeit gebe es keine festen
Baustellenbüro-Zeiten, Sprechzeiten und Neuigkeiten würden im
Baustellenbüro, sowie im Durchgang zur Wilhelmstraße bekannt
gegeben. Im Internet richtete die „moderne stadt“ die Seite
www.neuemitteporz.de ein.

Redakteur/in:

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