Vernachlässigung beklagt
Gremberghovener äußern Unmut über die Situation im Ort

Informierten die Bürger und standen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung (v.l.): Ina-Beate Fohlmeister (Stadtentwicklungsamt), Bezirksbürgermeister Henk van Benthem, Rita Pesch-Beckers (Denkmalamt) und Christoph Hülsebusch (stehend, Stadtplanungsamt). | Foto: König
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  • Informierten die Bürger und standen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung (v.l.): Ina-Beate Fohlmeister (Stadtentwicklungsamt), Bezirksbürgermeister Henk van Benthem, Rita Pesch-Beckers (Denkmalamt) und Christoph Hülsebusch (stehend, Stadtplanungsamt).
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Gremberghoven - (kg) Mehr als 100 Gäste waren in die Turnhalle der
Friedrich-List-Grundschule gekommen. Sie hatten viele Fragen, aber
auch Unmut mitgebracht. So wurden Stimmen laut, die sich über
Vernachlässigung sowie über „schöne Worte, aber keine Taten“
beklagten. Unverständnis herrschte über Bauvorhaben, die genehmigt
wurden - gleichfalls könnten Eigentümer aber nicht in demselben
Maße wegen Denkmalschutzbestimmungen erweitern.

Hintergrund ist, dass der alte Kern Gremberghovens, die
Eisenbahnersiedlung, seit 2003 unter Denkmalschutz steht. In 2005
wurden jedoch noch Bauvorhaben eingeleitet - eine Nachverdichtung an
der Hohenstaufenstraße und am Bahnhofsplatz, wie unter anderem Rita
Pesch-Beckers vom Amt für Denkmalpflege erläuterte. Christoph
Hülsebusch vom Stadtplanungsamt, der regelmäßig in der
Bezirksvertretung Porz informiert, schilderte, dass man andererseits
weitere Baupläne hätte stoppen können.

Der Diplom-Ingenieur ermutigte die Bürger in Anbetracht der sehr
regen Beteiligung und der Fülle der Fragen, Anliegen im Nachgang
schriftlich einzureichen. „Wir wissen nicht immer, wo der Schuh
drückt“, räumte Hülsebusch ein. Zudem bot er an, bei Unklarheiten
darüber, welches Amt für welche Frage zuständig sei, ihn zu
kontaktieren. Denn die Bürger öffneten an dem Abend Fragen und
Themen, die über den Anlass hinausgingen. In dem Kontext lud
Bezirksbürgermeister Henk van Benthem die Gremberghovener in sein
Büro ein.

Nach Aussage mehrerer Anwohner werde in der Siedlung viel zu schnell
gefahren. Ein Bürger klagte, dass die Regelung, von der
Humboldtstraße aus nicht in die Siedlung fahren zu dürfen,
missachtet werde. Eigentlich sollte der Abend dazu dienen, das
Planungskonzept für die Eisenbahnersiedlung vorzustellen, damit sich
die Bürger informieren und mit den Fachleuten diskutieren. Durch
einen Bebauungsplanverfahren soll eine Steuerung entstehen, die den
Bereich der Eisenbahnersiedlung (ungefähres Areal zwischen
Langobardenplatz, Rather Straße, Heilig-Geist-Straße, Grundschule
und Teile der Hohenstaufenstraße) umfasst. Ziel sei eine geordnete
Erweiterung bestehender Gebäude. Zudem soll mit neuem Planungsrecht
eine verträgliche Baunutzung freier Flächen erreicht werden.

Gunter Geisler, Vorsitzender des Bürgervereins, sprach von 30
Gärten, die durch Baumaßnahmen verloren gingen. Die neue Bebauung an
der Hohenstaufenstraße bekomme zwei Geschosse zuzüglich eines
Satteldachs, sagte Hülsebusch. Eine junge Frau hatte zuvor
bemängelt, dass jene, die ein Haus besäßen, nur ein Geschoss
anbauen dürften: „Da stimmt was nicht“, meinte sie. Zwar könne
sie nachvollziehen, „dass Köln Wohnungen braucht“. Warum diese
aber in einer denkmalgeschützten Gartenstadt entstehen müssten,
könne sie nicht verstehen.

Zum Vorhaben, die Eisenbahnersiedlung durch einen Bebauungsplan
einzurahmen, sind die Pläne im Bezirksrathaus Porz
(Friedrich-Ebert-Ufer 64-70) bis 10. November ausgelegt. An dem Tag
endet ebenfalls die Möglichkeit schriftlicher Eingaben.

Informierten die Bürger und standen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung (v.l.): Ina-Beate Fohlmeister (Stadtentwicklungsamt), Bezirksbürgermeister Henk van Benthem, Rita Pesch-Beckers (Denkmalamt) und Christoph Hülsebusch (stehend, Stadtplanungsamt). | Foto: König
Vorgestellt wurden mögliche Plätze für Bauvorhaben in denkmalgeschützten Eisenbahnersiedlung. | Foto: König
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