Kritische Töne und Feierlaune
Gremberghovener feierten sich und ihr Denkmal
Gremberghoven - (ck) Im Stress des Alltags werden manche Perlen am Wegrand mitunter
übersehen. Gremberghoven ist eine davon. Obwohl historisch bedeutsam,
kennen viele den Stadtteil vom Durchfahren. Dabei ist in diesem
Stadtteil noch ein Stück Industriegeschichte erlebbar.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Eisenbahnersiedlung in
Gestalt einer Gartenstadt erbaut, existieren heute noch viele der
Gebäude mit den zur Selbstversorgung gedachten Gärten. Zentraler
Mittelpunkt des Stadtteils ist der Bahnhofsplatz. Seit einiger Zeit
ziert diesen neben einer kleinen Rasenfläche auch die Achse einer
Dampflok, als Erinnerung an den ehemaligen Rangierbahnhof
Gremberghoven, Namensgeber des Stadtteils. Dank des Bürgervereins
gesellten sich eine alte Bahnhofsuhr sowie das ehemalige
Bahnhofsschild hinzu. Ebenso zeigen in Bodennähe angebrachte Schilder
die Haltepunkte der damaligen Eisenbahnlinie. Eine Stele informiert
über die Zugehörigkeit des Platzes zur Via Industrialis, also zur
Route der Industriekultur.
Die Fertigstellung des Denkmals wurde nun bei strahlendem Sonnenschein
und bester Laune gefeiert. Zusammen mit Vertretern aus Politik und
verschiedenen ortsansässigen Vereinen weihten die Bürger ihr Denkmal
ein. Allerdings gab es trotz Feierlichkeit auch kritische Töne.
Engagierte Bürger nutzten die Gelegenheit zu einer
Unterschriftenaktion gegen die prekäre Verkehrssituation. Um das
übermäßige Verkehrsaufkommen auf den umliegenden
Hauptverkehrsachsen zu umfahren, nutzen viele Autofahrer die Rather
Straße und deren Nebenstraßen als Umgehungsmöglichkeit, ohne auf
die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu achten. Auch stört die Anwohner
die Taktung der KVB-Busse. Daher fordern sie mit der Aktion die
Einrichtung von sogenannten „Blitzern“ oder Schweller zur
Verkehrsberuhigung. Eine geänderte Taktung der Busse wäre ebenfalls
denkbar. Bezirksbürgermeister Henk van Benthem, der die
Denkmalenthüllung vornahm, zeigte sich neben weiteren
Bezirksvertretern an dem Problem interessiert und unterstützte die
Aktion mit seiner Unterschrift.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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