Mehr Optimismus gefordert
Handwerksmeister hatten zum Neujahrsempfang eingeladen
Porz - (sf) Zum Neujahrsempfang hatte der Verein Selbstständiger
Handwerksmeister Porz in den Rathaussaal eingeladen. Vertreter aus dem
Handwerk, der Politik, der Verwaltung sowie der regionalen Wirtschaft
hatten an dem Empfang teilgenommen.
Karl-Heinz Miebach, Vorsitzender des Vereins, begrüßte die Gäste
und blickte in seiner Rede auf das vergangene Jahr zurück. Auch wenn
dieses vom Brexit bis zum Türkei-Konflikt viele negative Nachrichten
hervorbrachte, würde Deutschland eine große Portion Optimismus gut
tun, stellte Miebach fest. Denn wirtschaftlich gesehen habe man in
jedem Fall ein sehr gutes Jahr erlebt, das sich durch ein hohes
Wirtschaftswachstum, geringe Arbeitslosigkeit und Reallohnsteigerung
auszeichnete. „Wir hatten ein gutes Jahr 2017. Nur viele haben es
nicht bemerkt, weil nur die schlechten Nachrichten gesendet werden“,
stellte Miebach fest und forderte dazu auf, positiver zu denken:
„Wir haben seit 70 Jahren Frieden und nehmen das als
selbstverständlich hin“.
Dem stimmte auch Wolfgang Bosbach zu, den die Porzer Handwerksmeister
in diesem Jahr als Gastredner eingeladen hatten: „Fällt uns das
Besondere noch auf? Es wird für uns immer selbstverständlicher, dass
wir in Frieden und Freiheit leben“, stellte Bosbach fest und
forderte ebenso wie Miebach dazu auf, optimistischer in die Zukunft zu
blicken. „Mehr Gelassenheit würde uns gut tun. Nicht jeder Fehler
ist ein Skandal“, betonte Bosbach.
Besonders in Deutschland tue man sich stets schwer, vieles positiv zu
betrachten. Dabei habe das Land weltweit einen sehr guten Ruf. In den
vergangenen 72 Jahren ginge es in Deutschland 66 Jahre bergauf, gerade
mal sechs Jahre habe man hierzulande eine Rezension erlebt. Dennoch
sei man in Deutschland stets sehr besorgt: „Wir zittern, wenn wir
drei Monate keine Regierung haben“, stellte Bosbach fest und verwies
auf die Nachbarländer Holland und Belgien, die nach den Wahlen
wesentlich länger ohne eine neue Regierung auskommen mussten.
Bei einer optimistischen Herangehensweise an die Zukunft sei es
wichtig, Probleme nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu lösen.
Eines der größten Probleme der Porzer, das Aussterben ihres Zentrums
über mehrere Jahrzehnte, scheint mit dem bevorstehenden Abriss des
Hertie-Gebäudes und einem geplanten Neubau nun tatsächlich einer
Lösung nahe zu sein.
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes betonte, dass der bisherige
Erfolg nur einzelne Schritte am Beginn eines langen Weges darstelle
und dass sich alle eine große städtebauliche Erweiterung über
Hertie hinaus wünschen, mit der der Einzelhandel gestärkt werde.
„Auch eine leistungsfähige Infrastruktur wird gefordert. Mir ist es
unverständlich, wie man einen Bau plant, ohne die Infrastruktur
gleich mit zu planen“, kritisierte die Bürgermeisterin die
aktuellen Entwicklungen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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