Moderne Nachbarschaftshilfe
„Helfenden Hände“ benötigen mehr Unterstützer
PORZ - (kg). Die „Helfenden Hände“ sind ein Erfolgsmodell: Allein in
Porz waren die ehrenamtlichen Helfer seit Gründung vor vier Jahren
mehr als 1200 Mal im Einsatz, sagt Ehrenamtskoordinator Carlos
Stemmerich von der Diakonie Michaelshoven, die das Projekt in Porz,
Deutz, Rodenkirchen, Hürth und Wesseling mit insgesamt 250 Helfern
trägt.
„Vor sieben Jahren wurden die Helfenden Hände in Wesseling
gegründet“, berichtet der Diplom-Pädagoge. Damals habe man
gemerkt, dass „das Miteinander nicht mehr da ist“. Zudem blieben
Menschen nicht mehr in dem Umfeld wohnen, in dem sie geboren wurden.
Dadurch änderten sich gewohnte Strukturen: „Den Menschen fehlt
jemand, der ihnen bei einer Hilfeleistung wie etwa dem Wechsel einer
Glühbirne zur Hand geht“, erklärt er.
Wer sich wie die 34 Ehrenamtlichen in Porz engagieren und sein Können
einbringen möchte, der benötigt ein erweitertes Führungszeugnis,
den wollen die „Helfenden Hände“ in einem persönliches Gespräch
kennenlernen und der unterschreibt eine Verschwiegenheitserklärung.
Wird man in den Kreis aufgenommen, dann ist man als Ehrenamtler bei
der Diakonie unfall- und haftpflichtversichert, sagt Stemmerich und
erklärt: „Jeder Einsatz ist freiwillig für den Helfer sowie
kostenlos für den, der Hilfe benötigt.“ Das Projekt selbst trägt
sich aus Spenden.
Johannes Gallo, der im Berufsleben im Management tätig war, berichtet
von sozialen und handwerklichen Komponenten: „Es geht zum Beispiel
darum, halbtrockene Wäsche aufzuhängen, jemanden zum Arzt zu
begleiten oder darum, den Kühlschrank für jemanden aufzufüllen, der
gerade aus dem Krankenhaus entlassen wurde.“ Seit 2013 ist der
68-jährige Gallo bei der modernen Form der Nachbarschaftshilfe als
einer von drei Koordinatoren für die Porzer Ehrenamtlichen tätig.
Gallo sagt, die Vertrauensbildung beginne am Telefon. Nach
Rücksprache sagt er dem Hilfesuchenden, wer zu ihm kommt.
„Wir sind für die Menschen da, wenn sie uns brauchen“, versichert
die gelernte Rettungsassistentin Anja Engler. Hauptmann a.D. Jürgen
Sauter, der aus dem Kfz-Handwerk kommt, berichtet, dass viele Helfer
vom Sehen bekannt seien oder weil ein Foto von ihnen in der Presse
abgedruckt gewesen sei. Besonders bei der handwerklichen Komponente,
so Gallo, die mehr als jede dritte Hilfe ausmache, werden
Ehrenamtliche gesucht.
Bei den „Helfenden Händen“ geht es um Nachbarschaftshilfe, um
Vertrauen; darum, dass jemand da ist, der bei Fragen rund um Computer,
Fernseher, Handy oder Smartphone hilft; der Tiere versorgt oder
einkauft. Im Prinzip geht es um jene fehlende Hand, die einem gereicht
wird, wenn man alleine lebt. Die „Helfenden Händen“sind unter
Telefon 0173/ 9059165 oder per E-Mail an helfende-haende-porz@gmx.de
zu erreichen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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