Das Ziel ist der Mars
Helga und Zohar auf dem Weg ins All
Die Mission klingt wie Science-Fiction pur: Anthropomorphe Phantome arbeiten bei der NASA. Ihre Namen sind Helga und Zohar. Beide kommen aus Köln.
Köln. Helga und Zohar sind anthropomorphe Phantome. Das sind Messkörper, die dem menschlichen Torso nachempfunden wurden. Das Pärchen ist auf dem Weg nach Florida zur NASA. Die Raumfahrt-Behörde wird mit der Mission Artemis I nach fast 50 Jahren erstmals wieder ein Raumschiff zum Mond schicken. Helga und Zohar sind dafür wichtige Passagiere. Für den unbemannten Testflug werden die „Messpuppen-Zwillinge“ im Cockpit der Orion-Kapsel sitzen. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitete MARE-Experiment untersucht die Strahlenbelastung während des Fluges. Dabei geht es speziell um den weiblichen Körper.
Außerhalb des schützenden Erdmagnetfelds ist die Strahlenbelastung für den menschlichen Organismus deutlich erhöht. Der weibliche Körper reagiert darauf, wegen strahlungsempfindlicher Organe wie der weiblichen Brust, noch empfindlicher als der männliche Körper. Die NASA plant nämlich, mit den Artemis-Flügen die erste Frau zum Mond zu schicken. Das MARE-Experiment erprobt dafür eine Strahlenschutzweste. Der Start der Mission ist für diesen Sommer geplant. Der Aufbau und Einbau der Messpuppen soll rund vier Wochen vor dem eigentlichen Start beginnen.
Mit anthropomorphen Phantomen hat das DLR bereits viel Erfahrung: Zuletzt war ein Phantom, genannt Matroshka, zwischen 2004 und 2011 auf der ISS im Einsatz. Außen auf der ISS angebracht, sammelte das Phantom Strahlungswerte eines Astronauten, der einen Weltraumspaziergang absolviert. Außerdem hielt sich das Phantom in verschiedenen Teilen der Raumstation auf, um die Strahlenbelastung zu messen. Außerhalb des schützenden Erdmagnetfelds ist die Strahlenbelastung für den menschlichen Organismus deutlich erhöht. Insgesamt ist die Strahlung eine der größten Herausforderungen für längere astronautische Missionen ins tiefere Weltall bis hin zum Mars.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare