Tierisch gegen Einsamkeit
Hund-Mensch-Teams absolvieren Besuchsdienst-Schulung

Bezirksbürgermeister Henk van Benthem (l.) freut sich zusammen mit den frischgebackenen Besuchsteams und den Dozenten des Qualifikationskurses über die Verstärkung beim ehrenamtlichen Engagement. | Foto: Karau
  • Bezirksbürgermeister Henk van Benthem (l.) freut sich zusammen mit den frischgebackenen Besuchsteams und den Dozenten des Qualifikationskurses über die Verstärkung beim ehrenamtlichen Engagement.
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Ensen - (ck) Schicksalsschläge können Menschen im wahrsten Sinne des Wortes
regelrecht sprachlos machen. Durch Traumata, wie zum Beispiel durch
sexualisierte Gewalt, oder infolge Erkrankungen wie Autismus oder
Demenz gelingt es den Betroffenen oft nicht, sich mitzuteilen und mit
ihrer Umwelt zu kommunizieren.

Unsichtbare Mauern werden als Schutz vor weiteren Verletzungen, dem
Auseinandersetzen mit der Situation und teils auch mit sich selber
bewusst oder unbewusst errichtet. Bei Krankheiten, insbesondere
demenzieller Art, gelingt es allein aufgrund der fortschreitenden
kognitiven Einschränkung vielfach nicht, andere Menschen an seinen
Gefühlen und seiner Wahrnehmung teilhaben zu lassen.

Dieser Zustand wird dadurch verstärkt, dass Gesunde häufig unter
Berührungsängsten gegenüber den Erkrankten leiden. Aus
verschiedenen Gründen wie falsch verstandener Rücksichtnahme oder
schlicht dem Nichtwissen, wie man mit dem Kranken umzugehen hat, hält
die Umwelt oft zurück. Hier greift die Initiative „4 Pfoten für
Sie“, der Hunde-Besuchsdienst der Alexianer-Einrichtungen, ein.
Tiere, in diesem Fall Hunde, gehen in der Regel unbefangen auf
Menschen zu. Instinktiv erspüren sie, in wieweit ihr Gegenüber in
der Lage ist, mit ihnen in Kontakt zu treten. Manche Hunde sind in der
Lage, selbst kaum wahrnehmbare Muskelbewegungen ihres menschlichen
Kommunikationspartners wahrzunehmen und entsprechend darauf zu
reagieren. So können allein durch die Anwesenheit eines vierbeinigen
Vermittlers wieder Brücken zur Umwelt aufgebaut und mit ihr in
Kontakt getreten werden.

„4 Pfoten für Sie“ arbeitet mit geschulten ehrenamtlichen
Hundebesitzern und ihren Tieren zusammen. Nach erfolgreich bestandenem
Eignungstest und anschließendem Qualifikationskurs dürfen die vier-
und zweibeinigen Absolventen für den Besuchsdienst tätig werden.
Dabei werden die einzelnen Besuchsteams speziell auf die Anforderungen
und Wünsche des Besuchten abgestimmt. Im Idealfall entwickelt sich so
eine über das ehrenamtliche Engagement hinausgehende
freundschaftliche Beziehung.

Die Absolventen des vergangenen Qualifikationskurses wurden nun mit
einer kleinen Feier geehrt. Bezirksbürgermeister Henk van Benthem
übernahm diese freudige Aufgabe und wies in seiner Ansprache auf die
große Bedeutung des Besuchsdienstes und seiner Teilnehmer hin. „4
Pfoten für Sie“ sucht ständig neue Besuchsteams. Mehr darüber
findet sich unter www.4-pfoten-fuer-sie.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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