„Wir haben Angst“
Immer noch keine Maßnahmen gegen Raser in Poll
Die Raser-Szene an der Alfred-Schütte-Allee in Poll ist für viele Anwohner im Veedel nur schwer zu ertragen. Regelmäßig belästigen und gefährden ihre Mitglieder dort Menschen, Unfälle häufen sich. Auch deshalb hat sich die Porzer Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller gemeinsam mit dem Kölner Verkehrsdezernenten Ascan Egerer nun die Sorgen der Bürger bei einer Zusammenkunft angehört. Wann und wie genau die Raser vor Ort ausgebremst werden sollen, ist aber trotz der seit Jahren andauernden Problematik immer noch nicht klar.
von Alexander Büge
Poll. Dabei drängt die Zeit jetzt mehr denn je. Schließlich wird in den kommenden Tagen ausgerechnet am Raser-Treffpunkt ein neues Flüchtlingsheim eröffnet. Junge Frauen mit Kindern finden dort ein neues Zuhause, aber eben keinen Zebrastreifen vor. Auch an Verkehrinseln, Blitzern oder sonstigen Verkehrseinschränkungen fehlt es nach wie vor. „Wir haben Angst, die Bürger haben Angst“, stellt Stiller fest.
Wann genau und welche Maßnahmen überhaupt zeitnah umgesetzt werden, konnten aber weder sie noch Egerer genau benennen. „Ich hoffe, dass wir bis dahin schon Maßnahmen einleiten können“, sagt Egerer im Hinblick auf einen nach Ostern stattfindenden Anschlusstermin. Nur: Bei diesen Maßnahmen handelt es sich wohl lediglich um die Einrichtung eines Zebrastreifens und Ähnlichem, von dem sich die Raser vor allem in den Abendstunden wenig beeindruckt zeigen dürften.
Die vom Poller Bürgerverein und den Gründern einer Online-Petition geforderten Verkehrseinengungen und Blitzer kommen hingegen erst in der zweiten Jahreshälfte – frühestens. „Die Umsetzung ist in der Tat im dritten Quartal vorgesehen. Wir prüfen aber jetzt schon, was wir vorziehen können.“
Aussagen, die bei der Aktionsgruppe der Petition für Kopfschütteln sorgen. Auch die Beschlussvorlage, mit der sich die Porzer Bezirksvertretung am 16. März befasst hat, sei für sie mehr als enttäuschend. „Wir haben hier und heute Umsetzungspläne der Verwaltung über bauliche Maßnahmen auf der Alfred-Schütte-Allee zwischen Südbrücke und Maifischgasse erwartet, an der sich die Raserszene seit Jahren austobt.“
Doch genau diese fehlten, moniert die Aktionsgruppe. Dabei sei es von enormer Bedeutung, dass bauliche Maßnahmen ergriffen werden, damit die Szene den Spaß an den Örtlichkeiten verliere. Dadurch würden zudem die Lärm- und Müllprobleme reduziert.
Nun sei aber weiter Gefahr im Verzug, da es zuletzt vor Ort gleich mehrere Unfälle mit Fahrerflucht und Personenschäden gegeben habe. Deshalb bilanziert die Aktiongsgruppe: „Es müssen unseres Erachtens zum Schutz von Leib und Leben sofort Interimsmaßnahmen auf der Allee ergriffen werden. Weiter untätig zu sein, könnte als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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