Shingal - Im Lichte Deutschlands
Jesidischer Künstler zeigt seine Werke in Porz
Porz - (sf) Eine Familie leidet und schreit nach Hilfe. Sie streckt vor dem
Hintergrund der jesidischen Flagge eine Hand aus und wird von zwei
Händen, die aus der deutschen Flagge hervorgehen, aufgenommen. Diese
Szenerie zeigt Araz Suleiman in einem seiner Bilder, die der
jesidische, aus dem Irak stammende Künstler derzeit auf der Galerie
des Bezirksrathauses Porz ausstellt. Mit dem Werk möchte er nach
eigenen Angaben Dankbarkeit aussprechen für die Aufnahme von
zahlreichen Jesiden, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden
haben. Die Ausstellung „Shingal – Im Lichte Deutschlands“ ist
eine Ausstellung über die Leiden des jesidischen Volkes unter dem
Terror des islamischen Staates und zugleich ein Versuch, dem Trauma
eines Volkes Ausdruck zu verleihen und es aufzuarbeiten. Suleiman
absolvierte sein Kunst-Diplom an der Universität Dohuk. Nach den
traumatischen Erlebnissen durch den Terror des islamischen Staates und
dem Massenmord an den Jesiden ergriff er die Flucht nach Deutschland.
Hier setzte er seine künstlerische Arbeit fort, in der er das
kollektive Trauma-Erlebnis der Jesiden nach einem der größten
Völkermorde künstlerisch verarbeitet. Auf einem weiteren der
ausgestellten Bilder sind drei Männer zu sehen, die sich an Stangen
festhalten. Es wirkt, als wären die drei gefangen und als versuchten
sie, sich zu befreien, jedoch vergeblich. Ein anderes Bild zeigt eine
trauernde Mutter, die gezwungen war, ihr Kind fallen zu lassen, da sie
es nicht mehr ernähren konnte. Auch ein Pfau ist auf einem der Bilder
zu sehen: Der Vogel ist eines der wichtigsten Symbole des
Jesidentums… Die Ausstellung „Shingal - Im Lichte Deutschlands“
ist noch bis zum 24. August montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr im
Bezirksrathaus Porz (Friedrich-Ebert-Ufer 64-70) zu sehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.