So geht Karneval in Porz
Jung, sportlich, redegewandt und mit einer Botschaft
Porz - (sr) Wenn eine erfolgreiche Tanzgruppe aus den Reihen der aktiven
Tänzer ein Dreigestirn stellt, ist es jung und sportlich. Dass da auf
der Bühne getanzt wird, hatten wohl alle Gäste bei der Proklamation
erwartet. Dazu zeigte sich Prinz Freddy I. (Frederic Braun) auch noch
redegewandt und der kölschen Sprache mächtig. Und so ist Spaß auch
das zentrale Anliegen der Jecken. Doch, sie haben auch eine Botschaft
und mehrere Anliegen. So seien sie entnervt von den vielen negativen
Berichten, nach denen Karneval nur „gesoffen“ wird. Karneval seien
die vielen Menschen, die in den Vorständen stundenlang organisieren
und die vielen Menschen, die kommen, um alles umzusetzen, Bühnen
aufbauen und zum Schluss wieder alles aufräumen.
„Uns danzt keiner op d’r Nass!“ heißt das Motto in Porz 2020.
Und so verteilte Stephan Demmer, Präsident des Festausschusses Porzer
Karneval (FAS), in seiner Eröffnungsrede Punkte an imaginäre
Tanzeinlagen von Politikern und Entscheidungsträger. Wobei die Porzer
sich meist über eine glatte 10 freuen durften, während
Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die moderne Stadt, die
derzeit die neue Porzer Mitte baut, 0 Punkte erhielten. So ging es in
der Rede auch hauptsächlich um das Thema, das die Porzer am meisten
bewegt, die Wiederbelebung der Porzer Innenstadt.
Das Porzer Dreigestirn tanzte sich dann recht schnell bis zur Bühne
durch, wo Bezirksbürgermeister Henk van Benthem Frederic Braun,
Jacqueline Schmitz und Sven Czakalla vorstellte und anschließend zu
Prinz Freddy I., Jungfrau Jaci und Bauer Sven proklamierte. Nach
seiner Lobeshymne auf die drei jungen Porzer Jecken folgte die
Ernüchterung: Die Herzen von Prinz und Bauer schlagen „in den
Farben der Biene Maja (Borussia Dortmund) in gelb-schwarz. Nun – wir
Porzer sind ja nun einmal Kummer gewohnt. Wir werden das verkraften.
Auch wenn es tatsächlich noch eine Steigerung gibt. Du – liebe Jaci
– bist leidenschaftliche Anhängerin von Borussia Mönchengladbach.
Was ist bei euch dreien in der Entwicklung schief gelaufen?“ fragte
van Benthem und bestätigt dem Dreigestirn neben all der Freude, die
sie verbreiten, auch sehr viel Tiefgang. Dann wurde es laut auf der
Bühne. Es wurde getrommelt, getanzt, gesungen und zum Stippeföttche
aufgefordert. Und dass die Adjutantin der Jungfrau, Magdalena Gambus,
ihren eignen Hocker mit auf die Bühne brachte, damit sie mit Bauer
Sven trotz des erheblichen Größenunterschieds tanzen konnte, zeigte,
mit ein bisschen Humor lässt sich fast jedes Problem lösen. Eine
schöne Idee mit Tiefgang. Dieses Porzer Dreigestirn wird viel Leben
auf die Bühnen in Porz bringen und dabei einige Botschaften
verbreiten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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