Kein Platz für Pänz
Kinder- und Jugendförderplan sieht eine Unterversorgung
Porz - (kg) Wer zum Jugendlichen heranwächst und sich außerhalb des
Elternhauses draußen mit Freunden treffen will, der hat in Porz nicht
viel Auswahl. Es gibt nur eine Straßenbahnlinie, der Rest muss per
Bus erreicht werden. Als Alternative bleibt das Rad. Oder man kennt
jemanden, der ein Auto hat. Bleibt man im Viertel, trifft man sich auf
Spielplätzen oder anderen freien Plätzen und Arealen. Über kurz
oder lang wird man dort aber vertrieben.
Der neue Kinder- und Jugendförderplan greift davon Aspekte auf. Zudem
beschreibt er, dass Porz im stadtweiten Vergleich mit vier
Jugendeinrichtungen am schlechtesten versorgt ist. Außerdem sind drei
davon relativ zentral angesiedelt.
Wer also in eine Jugendeinrichtung gehen will, findet nur wenig
Auswahl. Wo Infrastruktur und Angebote fehlen, halten sich demnach
viele junge Leute auf der Straße und im öffentlichen Raum auf.
Insbesondere im stark unterversorgten Einzugsbereich des Porzer
Südens fänden Jugendliche kaum freizeitpädagogische Angebote und
professionelle Jugendarbeit.
Das Jugenddezernat bilanziert, dass es ein wichtiger Ansatz wäre, die
jungen Leute aufzusuchen. Auch attraktive Spiel- und Freizeitflächen
fallen darunter. Die Fachleute sehen zudem im Porzer Zentrum einen
hohen Bedarf an jugendgerechten Angeboten im öffentlichen Raum.
Der Kinder- und Jugendförderplan beziffert in Porz 16.224 junge
Menschen zwischen sechs und 21 Jahren. Bis 2025 werden deutliche
Zuwachsraten prognostiziert, darunter in Finkenberg, wo neben
Gremberghoven mindestens jedes zweite Kind und Jugendlicher von
Transferleistungen abhängig ist.
In Finkenberg ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 12,8 Prozent
stadtweit am höchsten, in Gremberghoven liegt sie mit 11,6 Prozent
kölnweit auf Platz 4. Nach den Stadtbezirken Kalk, Chorweiler und
Mülheim ist Porz in besonderem Maße von Armutslagen bedroht.
Das Beschlusspapier geht Ende September in den Stadtrat. Der
Förderplan ist Bestands- und Bedarfsanalyse sowie Maßnahmenplan. Er
wird als Rahmen für die Kinder- und Jugendarbeit gesehen.
Verpflichtende Änderungen gehen von ihm jedoch nicht aus.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.