In Verbindung mit den Kindern bleiben

Kita St. Joseph Poll zeigt sich kreativ

Poll - (sf) Seit knapp zwei Monaten ist die katholische Kindertagesstätte
St. Joseph Poll aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen. Nicht nur
für die Mädchen und Jungen, die hier sonst jeden Tag herkommen, eine
gefühlt ewige Zeit. Wie sehr die Kinder ihre Kita vermissen, zeigen
die vielen Briefe und Malereien, die die Kinder geschrieben und gemalt
haben und die jetzt in den Schaufenstern der Einrichtung ausgehängt
sind: „Liebe Käfer, liebe Kita, ich vermisse euch so sehr!“,
schreibt ein Junge, dem seine Freunde aus der Käfer-Gruppe fehlen.

„Wir waren noch nie so viele Wochen ohne Kinder“, berichtet
Einrichtungsleiterin Jutta Karopka. Insbesondere bei den jüngsten
Kindern hat sie ein wenig die Befürchtung, dass der Kita-Alltag in
Vergessenheit gerät und nach dem Kontaktverbot eine ganz neue
Eingewöhnungsphase notwendig sein wird. Umso wichtiger ist es jetzt,
den Kontakt zu allen Kindern so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.
„Uns ist es wichtig, den Kindern zu zeigen, dass wir sie nicht
vergessen haben und dass wir uns darauf freuen, wenn wir wieder
zusammen sind“, beschreibt Karopka die Situation. Mit dem Aushang
der Post von den Kindern, ihren Briefen und Malereien, möchte Karopka
erreichen, dass die Kinder, die hier mit ihren Eltern vorbeigehen,
sich bei jedem Spaziergang an ihren Kita-Alltag erinnern. Doch nicht
nur ein Spaziergang zur Kita hat die Eltern und ihre Kinder in den
vergangenen Wochen an die frische Luft gelockt: „Wir haben den
Kindern Rallyes geschickt, bei denen sie einen Schatz finden müssen.
Auch dies sollte ein Ansporn sein, rauszugehen“, berichtet Karopka.
Doch bei all diesen kreativen Ideen fehlte immer noch der Kontakt der
Kinder zu den Erziehern. Damit die Mädchen und Jungen das Kita-Team
nicht vergessen, hat die Kita St. Joseph Videos aufgenommen, in denen
verschiedene Erzieher den Kindern vorlesen oder mit ihnen Lieder
singen. Sogar das alltägliche Ritual des Morgenkreises ist auf Video
aufgenommen und den Eltern zur Verfügung gestellt worden. So können
die Mädchen und Jungen einen großen Teil ihres Kindergartenalltags
auch zuhause erleben. „Die Kinder hören und sehen uns, das ist
wichtig!“, sagt Karopka. Mittlerweile besteht sogar ein reger
täglicher Austausch zwischen den Familien und dem Kita-Team – per
Email, Brief oder auch per Telefon. Dank einer Kooperation mit der
Caritas wird den Eltern auch eine telefonische Beratung zur
Bewältigung des Alltags mit den daheimbleibenden Kindern angeboten.
Nicht in wenigen Haushalten stellen die Arbeit im Homeoffice und die
zeitgleiche Betreuung der Kinder die Familien vor große
Herausforderungen. Helfen könnten da vielleicht auch die zahlreichen
Rezepte, die die Kita an ihren Zaun gehängt hat: Hier finden sich
Erläuterungen zur Zubereitung der beliebtesten Speisen, die in der
Kita zubereitet werden. Beim Nachkochen entsteht bestimmt auch in den
eigenen vier Wänden ein besonderer Duft, bei dem sich die Mädchen
und Jungen an ihren Kita-Alltag erinnern und diesen schnellstmöglich
wieder herbeisehnen…