Leere Kanister und provisorische Leitung
Linder Höhe war tagelang ohne Wasser

Die Zuleitung entlang des Kasernenzauns in Höhe der Einmündung der Linder Höhe in den Mauspfad. Hier befindet sich die Endhaltestelle der Linie 160. | Foto: König
  • Die Zuleitung entlang des Kasernenzauns in Höhe der Einmündung der Linder Höhe in den Mauspfad. Hier befindet sich die Endhaltestelle der Linie 160.
  • Foto: König
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

LIND - (kg) Es muss ein Schock gewesen sein, als freitagmorgens, am 19.
Mai, das Wasser versiegte, weil der Anschluss gekappt wurde. Roger
Homrich berichtet von drei Familien in der Straße „Linder Höhe“,
einigen Kleingartenbesitzern und den Pfadfindern, die „auf dem
Trockenen saßen“. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima)
spricht von einer Kommunikationspanne zwischen den Beteiligten.

Homrich, ein Mieter in der Linder Höhe ist sein Vater, schildert,
dass Familienvater Günther Kleiner das Abdrehen des Wassers zu
verhindern suchte, und mit Verwaltern, Grundstückseigentümern und
einem Planungsbüro, sowie mit der Luftwaffenkaserne und dem Bauleiter
telefonierte – jedoch vergeblich. Donnerstagnachmittags, Stunden vor
der Sperrung, soll der Bauleiter leere 20-Liter-Kanister von der
Bundeswehr für Frischwasser verteilt haben. An der Linder Höhe waren
unter anderem vier Bewohner zwischen 80 und 93 Jahren betroffen,
darunter ein gehbehinderte 84-Jähriger. Ebenfalls wohnt dort ein
Ehepaar mit drei Kindern. Homrich erläutert, dass die Familie mit
Gießkannen aus der Regentonne die Toilettenspülung ersetzte.
„Trinkwasser gab es vom Discounter, zum Duschen ging es ins Wahner
Schwimmbad“.
Thorsten Grützner von der Pressestelle der Bima erklärt: „Bei der
Bima bedauert man die Unannehmlichkeiten für die Mieter sehr“. Man
würde den Betroffenen selbstverständlich eine angemessene
Mietminderung gewähren. Zudem hätten die Mieter das Angebot
erhalten, sofort in Hotelzimmer umzuziehen.
Nach der Trennung vom Wassernetz am Freitag (19. Mai), war die Bima
montags mit dem zuständigen Dienstleister vor Ort, schildert
Grützner. Dann kamen die ersten Journalisten.
Montags, erläutert der Bima-Pressemitarbeiter weiter, wurde ein
Lieferservice beauftragt, der noch am selben Tag kam, um die Mieter
mit Mineralwasser zu versorgen. Tags drauf wurde ein Tankwagen mit
Wasser aufgestellt, parallel dazu von einem Hydranten Rohrleitungen zu
den Häusern gelegt, über die seit dem 26. Mai die Mieter mit Wasser
versorgt werden. Nun arbeite der zuständige Dienstleister „mit
Hochdruck“ an einer eigenständigen Wasserversorgung. Die
Hydranten-Lösung mit maximal etwa 300 Metern oberirdische Leitung ist
für Homrich „nur eine Notlösung“. Denn: „Es wurde gesagt:
Dieses Wasser sollte man nicht unbedingt trinken“. Homrich will in
nächster Zeit das Wasser analysieren lassen.
Grützner erläutert, dass sich die Häuser auf einem Teilstück
befinden, das früher einmal zur Kaserne gehörte, heute allerdings
freigegeben ist. Das Gebäude Linder Höhe 4 stamme aus dem Jahr 1906,
die Häuser 7/9 aus 1912, Eigentümer sind die Bima. Als Grund für
die Trennung vom Wassernetz werden Sanierungsarbeiten auf Teilen des
Kasernengeländes angegeben. Abwasser, Strom, Trink- und
Löschwasserleitungen müssen erneuert werden. Bis 2018 soll die
Baumaßnahmen abgeschlossen sein, die Kosten bei rund 60 Millionen
Euro liegen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

26 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.