Müllberge verärgern Anwohner
LKW-Fahrer nutzen Nebenstraße als Abstellplatz
Lind - (sf) Rudolf Böhm, Josef Malejka und sein Sohn Marco gehen gerne und
regelmäßig in ihrer Siedlung spazieren. Doch wenn sie parallel zur
Frankfurter Straße über die Felder gehen, graut es ihnen vor dem,
was sie hier sehen: Teilweise wird hier so viel Unrat hinterlassen,
dass man schon von einer wilden Müllkippe sprechen muss.
Da die drei Anwohner hier fast täglich vorbeikommen, haben sie auch
schon festgestellt, woher die Müllmengen kommen: Die Nebenstraße
„Alte Blockstelle“, die von der Frankfurter Straße in Höhe
Möbelhaus porta Richtung Libur führt, wird von zahlreichen
LKW-Fahrern nachts als Abstellplatz für ihre Fahrzeuge genutzt.
Zahlreiche Fernfahrer übernachten hier in ihren Fahrzeugen und
hinterlassen große Mengen an Müll, wenn sie am nächsten Morgen
weiterfahren. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Abfälle:
„Von Tabletten und Spritzen über Matratzen und Klamotten bis hin zu
Speisereisen aller Art haben wir hier schon alles entdeckt“,
berichtet Marco Malejka. Auch LKW-Fahrer, die vor Ort ihren Ölwechsel
durchgeführt haben, habe er schon beobachtet. „Man hat keine Lust
mehr, hier vorbeizugehen. Das ist eine stille Müllkippe geworden“,
sagt Josef Malejka, während er angewidert auf den Müllberg vor ihm
schaut: „Da hat wohl jemand seinen ganzen Hausrat entsorgt!“
Die Straße „Alte Blockstelle“ ist vor etwa zwei Jahren als
Zufahrtsstraße zum damals geplanten Gewerbegebiet fertiggestellt
worden. Fast genauso lange ist das Müll-Problem bereits bekannt: Vor
knapp zwei Jahren hatten die Bezirksvertreter die Sperrung der
Gewerbestraßen „Alte Blockstelle“ und „Aloys-Boecker-Straße“
für LKW gefordert, da deren Fahrer große Müllmengen hinterlassen.
„Die Beseitigung von diesem ‚wilden Müll‘ verursacht enorme
Kosten, die über die allgemeinen Gebühren bezahlt werden“,
begründeten die Bezirksvertreter ihren Antrag.
Die Stadt hatte damals reagiert: Wenn man jetzt von der Frankfurter
Straße aus in die Straße „Alte Blockstelle“ einbiegt, weist ein
Schild darauf hin, dass für alle LKW, die nicht zum Anlieferverkehr
gehören, die Einfahrt verboten ist. Doch daran hält sich keiner:
„Tagsüber ist die Straße eine Rennbahn und wird als Abkürzung von
Wahn nach Libur genutzt, nachts ist sie Abstellplatz für LKW“, sagt
Rudolf Böhm. Da die Autobahnrastplätze oft überfüllt sind, haben
Fernfahrer, die hier auf ihrer Strecke regelmäßig vorbeikommen,
einen neuen Abstellplatz entdeckt. „Seitdem die Straße hier ist,
haben wir nur Ärger“, sagt Böhm.
Die Stadtverwaltung haben die Anwohner längst über die Zustände
aufgeklärt, doch hat sich seitdem nichts verbessert: „Ich habe den
wilden Müll der Stadt gemeldet. Die sind einmal gekommen, haben aber
nur einen kleinen Teil entsorgt“, berichtet Marco Malejka. Dies
könnte auch daran liegen, dass der Zuständigkeitsbereich nicht ganz
eindeutig ist: Der Bereich der Strommasten fällt in den
Zuständigkeitsbereich der Rhein-Energie. „Das hier ist quasi
Niemandsland. Da kümmert sich keiner drum“, sagt Malejka. Schon
seit einigen Monaten stellen die Anwohner fest, dass die Vermüllung
zunimmt und auch immer mehr Ungeziefer anlockt. „Mit Kindern könnte
man hier gar nicht spazieren gehen“, sagt Josef Malejka.
Für die Zukunft hoffen er, sein Sohn Marco und Rudolf Böhm, dass die
Stadt regelmäßige Kontrollen durchführt und überprüft, dass keine
LKW mehr abgestellt werden. „Und wenn das Abstellen der LKW doch
erlaubt sein sollte, dann müsste man wenigstens Toiletten und
Müllcontainer hier aufstellen, die regelmäßig geleert werden“,
fordert Böhm.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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