Sorgen um Verunreinigung
Löschschäume für PFT-Belastung verantwortlich

Nilgänse am Scheuermühlenteich. Das Gewässer befindet sich außerhalb der Allgemeinverfügung, allerdings wird vor erhöhter PFT-Belastung gewarnt. Die ersten Warnschilder wurden 2014 angebracht. Baden und Angeln ist verboten. | Foto: König
  • Nilgänse am Scheuermühlenteich. Das Gewässer befindet sich außerhalb der Allgemeinverfügung, allerdings wird vor erhöhter PFT-Belastung gewarnt. Die ersten Warnschilder wurden 2014 angebracht. Baden und Angeln ist verboten.
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Porz - (kg) PFC ist eine Abkürzung für „per- und polyfluorierte
Chemikalien“. Die Stoffgruppe umfasst aktuell mehrere Tausend
Verbindungen. Eine Teilmenge davon heißt PFT („perfluorierte
Tenside“). Als Ursache für die mit PFC belasteten Porzer Gebiete
werden Löschschäume genannt. Zwischen 1980 und 2003 wurde auf dem
Flughafengelände ein Becken für Löschübungen benutzt. Schaum, der
über das Beckenrand hinausging, soll in den Untergrund versickert
sein. Damals ging es um PFT (der KWS berichtete).

Die Stadt informierte kürzlich, dass in einigen Porzer Stadtteilen
Grundwasser nicht mehr zur Bewässerung von Gärten benutzt werden
dürfe, da es mit PFC belastet sei. Betroffen seien viele Tausend
Haushalte und zahlreiche Brunnen. Die Allgemeinverfügung gilt bis
2035.

Die Bürgervereine Urbach und Gremberghoven berichten in einem offenen
Brief, dass sich viele Bürger aufgrund der öffentlich gewordenen
Verunreinigung und der Untersagung der Grundwasserförderung Sorgen
machen würden. Für Urbach wurde festgestellt, dass die Grenzwerte um
mehr als das Zehnfache überschritten worden seien. In dem Stadtteil
würden viele Hausgärten mit Brunnen bewässert. In den vergangenen
Jahren sei die Verwaltung aufgrund der bestehenden
Grundwasserverunreinigung von keiner Gefährdung ausgegangen.

Der Bürgerverein Gremberghoven berichtet, dass in dem Stadtteil viele
Hausgärten und Kleingartenanlagen mit Brunnen bewässert würden. Wie
in Urbach wird davon ausgegangen, dass in der Vergangenheit
verunreinigtes Grundwasser zur Obst- und Gemüsebewässerung verwendet
wurde, damit PFC in die Nahrungskette gelangt ist und vom Menschen
aufgenommen wurde.

Für die beiden Bürgervereine haben sich nun viele Fragen ergeben,
die sie zur Beantwortung an das Umweltamt weitergereicht haben. Unter
anderem wollen sie mehr Transparenz über den Zeitraum der
Verunreinigung sowie die Überschreitung der Grenzwerte erwirken und
erfahren, warum entsprechende Informationen erst kürzlich erfolgten.
Auch sollen nähere Informationen über Messstellen, Proben,
möglichen Schaden für Natur und Menschen, Hilfe für Bürger bei
erneuter Trockenperiode sowie über die Sanierungsanlagen auf dem
Flughafengelände in Erfahrung gebracht werden. Angeregt wird eine
öffentliche Veranstaltung. Das Umweltamt hat dem Urbacher
Bürgerverein inzwischen geantwortet. Doch das Schreiben wirft Fragen
auf. Unter anderem ist die Darstellung laut Bürgerverein
chronologisch lückenhaft. Zudem berichtet das Umweltamt – neben dem
in 2014 bereits bekannten ehemaligen Feuerlöschübungsbecken auf dem
Flughafengelände im Rhein-Sieg-Kreis –, über einen weiteren
Schadensfall an der Feuerwache des Flughafens.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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