Modernes Traditions-Spill

Maispill zieht viele Leute nach Poll

Poll - (kg) Die ganze Nacht, wenn nicht sogar länger, haben vier mutige
Recken am großen Strom verbracht und mit speziellen Ferngläsern nach
dem Fisch aller Fische in Poll Ausschau gehalten: dem Maifisch. „Wir
standen sogar auf Krippen und Buhnen, leuchteten in die Nacht hinaus,
um ihn anzulocken“, berichteten die Fischer Boris Dahmen und Gustav
Nostitz, sowie die Fischerlehrlinge Luca Nostitz und Ben Gardiner.

Reihmeister Hans Burgwinkel bestätigte an der Ecke Kleinstraße,
Käulchensweg, Schenkspfad und Salmstraße den Fang: „Weil die
Fische im Mai gefangen wurden, sind es Maifische!“ Zuvor hatte er
sich durch eine Inaugenscheinnahme und Geruchsprüfung über die
Authentizität von Alosa alosa überzeugt.

Die Zertifizierungs-Zeremonie auf dem kleinen Alt Poller-Plätzchen
fand im Beisein vieler Zuschauer statt, darunter rund 50 Kinder der
GGS und OGS Poller Hauptstraße, die sich das Maispill-Spektakel des
Maigeloogs sehr genau mit Müttern, Vätern und vielen weiteren
Gästen anschauten. Man konnte einen hohen Anteil an Ernsthaftigkeit
und Belustigung feststellen.

Leider boten die Schüler nur wenige Tänze an, und das Schauspiel auf
dem kleinen Platz war sehr kurz. Maigeloog-Chef Burgwinkel meinte,
„ich komme sonst zehn Tage in den Knast“. Er verwies dabei auf die
KVB, die über die Salmstraße eine Buslinie unterhält. Dabei hatten
GGS-Lehrerin Simone Ames und OGS-Leiterin Jenny Nürnberg sich mit den
Kids lange vorbereitet und unter anderem kölsche Tänze zur Musik von
Querbeat und Kasalla einstudiert.

Der Maiumzug des Geloogs startete Auf dem Sandberg bei Bauer
Kleinschmidt. Burgwinkel freute sich sehr, dass in diesem Jahr
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes als Feldgendarm den
traditionellen Umzug anführte, gefolgt von Engagierten wie
Schildträgerin Mary Strathmann („Ich bin etliche Jahre dabei“)
und Tochter Laura als Maijungfer, Eseldarsteller Francesco Russello
(„Das 2. Mal mache ich das“) und vielen weiteren, die dem Zug
Länge und viel Resonanz gaben.

Den geschmückten Maibaum beförderte Bauer Martin Kleinschmidt mit
einem Deutz 30S-Trecker, Baujahr 1962, und 20 PS. „Den Baum haben
wir mit mehren Leuten aus dem Gremberger Wäldchen“, sagte er. Zur
Freude des Maigeloogs waren neue Reihjonge dabei, darunter Albert
Meinhardt und Christoph Finke.

Das Maispill ging nach dem Umzug in Alt-Poll in die große Maifeier
auf dem Marktplatz über. Dort wurde die rund 14 Meter hohe Birke mit
Manpower aufgestellt, und es gab ein großes Programm.