Trotz Zigaretten und Glas im Sand
Mega-Gerüst für Spielplatz der Schande?
Von Alexander Büge
Der Sandkasten am Poller Marktplatz wird schon längst nicht mehr von Eltern und ihren Kindern genutzt. Schließlich halten sich vor Ort bereits seit Jahren Betrunkene auf, die dort rücksichtslos Bierflaschen und Zigarettenstummel hinterlassen. Doch Mitarbeiter des Amts für Kinder, Jugend und Familie wollen Polls Spielplatz der Schande nun aufwerten, mit einem sechs Meter hohen Klettergerüst.
Darauf zu sehen sein sollen auch Elemente der Poller Historie, wie Milchmädchen und Fischerjungen. Darüber hinaus soll das Gerüst eine Leiter, eine Rutsche sowie Klettermöglichkeiten besitzen. Die Idee dahinter: Die sechs Meter hohe Kinderattraktion soll den Platz aufwerten und Menschen davon abhalten, den Spielplatz zu verschmutzen. Auf diese Weise hätten Kinder dort wieder die Gelegenheit zu spielen.
Einige Anwohner waren während eines Bürgergesprächs zum Ende der vergangenen Woche von dem Vorhaben nicht überzeugt. „Ich kann mir als Mutter nicht vorstellen, mein Kind hier spielen zu lassen. Und ich kenne auch sonst niemanden, der das tun würde“, sagte eine Anwohnerin. „Ein Gerüst wird auch nichts daran ändern, dass sich dort Leute aufhalten, Bier trinken und den Sand verschmutzen.“
Zudem könne vor Ort fast im Minutentakt eine weitere Gefahrenquelle beobachtet werden. Denn der Spielplatz befinde sich unmittelbar neben einem Taxi-Stand, wobei die Fahrzeuge direkt am Sandkasten wenden. Potenzielle Unfälle und eine weiter andauernde Verschmutzung des Sandes könnten somit nicht ausgeschlossen werden.
Die Verantwortlichen des Amts für Kinder, Jugend und Familie wollen an ihrer Idee dennoch festhalten. In anderen Veedeln hätten ähnliche Projekte bereits zu Erfolgen geführt. Spielplatzflächen seien nach dem Aufstellen eines neuen Gerüstes deutlich aufgewertet und spürbar weniger verschmutzt worden.
Ob dies auch in Poll zeitnah der Fall sein wird, ist unklar. Denn zunächst geht es darum, von der Porzer Bezirksvertretung eine Zustimmung für dieses Projekt zu bekommen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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