Waldschule wächst
Mehr Lehrer, kürzere Wartezeiten und in Zukunft mehr Klassenräume

SDW Köln-Geschäftsführer Dr. Joachim Bauer und Christina Kirsch, ein von drei Waldschullehrerinnen, arbeiten an einem neuen pädagogischen Konzept für die Schule im Wald. | Foto: König
  • SDW Köln-Geschäftsführer Dr. Joachim Bauer und Christina Kirsch, ein von drei Waldschullehrerinnen, arbeiten an einem neuen pädagogischen Konzept für die Schule im Wald.
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Eil - (kg) Anfang 2021 soll der Trakt auf Gut Leidenhausen, in dem die
Waldschule und das Haus des Waldes-Museum untergebracht sind, saniert
und erweitert werden. „Die Waldschule zieht dabei praktisch nach
vorne“, erläutert Dr. Joachim Bauer. Der Geschäftsführer der
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Köln, die Träger der
außerschulischen Einrichtung ist, schildert, dass der komplette
Bereich am alten Ulmenstamm inklusive des Museumseingangs für die
Waldschule hergerichtet wird. Vorgesehen sind zwei große Räume,
sowie ein neuer Sanitärbereich. Bisher wird im Gebäude in einem
großen Raum unterrichtet.

Der alte Waldmuseums-Eingang entfällt, Besucher werden vom Innenhof
an der großen Linde Zugang finden, sowie über eine Treppe, die
bisher im Gebäude weniger zur Geltung kam. Außerdem wird ein
Lastenaufzug installiert. Der alte Klassenraum wird saniert, und dient
an Wochenenden dem Museum.

In der Schule im Wald ist man seit jeher von einem Unterricht im
herkömmlichen Sinn weit entfernt. „Wir sind bei jedem Wetter
draußen, und im Sommer gar nicht drinnen“, sagt Christina Kirsch,
eine der drei Lehrerinnen. Zum Team zählen Biologin Stefanie Bork und
Försterin Anna Coker. „Eine Leitung gibt es nicht“, sagt Bauer,
der im Hauptberuf Vize-Leiter des Amtes für Landschaftspflege und
Grünflächen ist. Er und die Lehrerinnen arbeiten derzeit an einem
neuen pädagogischen Konzept. Es hört sich wie ein „Zurück zur
Natur“ an, und soll Ende dieses Jahres stehen.

Ein Teil des Konzepts ist die Arbeit von Försterin Coker, die für
das Gremberger Wäldchen und das Linksrheinische zuständig ist.
„Wir haben Schulen, die uns nicht erreichen können, also gehen wir
zu den Schulen“, erläutern Bauer und Kirsch. Da mit
erlebnispädagogischen Ansätzen gearbeitet wird, und der Wald das
Klassenzimmer ist, könne der Lehrort für eine Schule aus Bocklemünd
zum Beispiel der Nüssenberger Busch sein, schildert der SDW
Köln-Geschäftsführer. „Außerdem gibt es das Waldlabor in Höhe
des Decksteiner Weiher“, sagt er.

Durch die Neuausrichtung wurde bereits das alte Anmeldesystem ad acta
gelegt. Zwar sei man bis zum Sommer 2020 ausgebucht, so
Grundschullehrerin Kirsch, doch die nächsten Termine könnten im
nächsten Frühjahr wieder vergeben werden. Im vergangenen Jahr betrug
die Wartezeiten noch mehr als zwei Jahre. Besucher sind meist Kinder
der Primarstufe, aber auch Förderschulen. Bauer und Kirsch sagen,
dass in Zukunft auch Vorschulkinder angesprochen werden sollen.
Möglich wird das unter anderem durch eine weitere Personalstelle, die
im Februar dieses Jahres möglich wurde. Die insgesamt drei
Lehrerinnen verteilen sich auf zweieinhalb Personalstellen. Sie werden
über die Bezirksregierung Köln, die SDW Köln und das Amt für
Landschaftspflege und Grünflächen realisiert.

Gab es seit Gründung der Waldschule in 1984 vornehmlich eintägigen
Vormittagsunterricht, können jetzt vermehrt Nachmittage und
Projektarbeit angeboten werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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