Modernisierung geplant
Michael Bertelmann ist neuer Leiter der Urbacher Chöre
URBACH - (kg). Er hat viel Freude an der Musik. Und es ist ihm ein großes
Anliegen, diese Freude an Chöre weiter zu geben. Michael Bertelmann
leitet zwölf Gesangsvereine, zwei davon in Köln, die anderen
verteilen sich auf das Siegerland und den Westerwald.
Zum Männer Gesang Verein (MGV) und dem Damenchor Urbach kam der
gelernte Musiklehrer auf Anfrage – und setzte sich dann gegen zwei
andere Bewerber durch. Zum 1. März trat er die Nachfolge von Babrak
Wassa an, der mehr als ein Vierteljahrhundert für die Urbacher
Traditionschöre als Leiter verantwortlich war.
Bertelmann, der als Jugendlicher zwei Dirigentenlehrgänge erfolgreich
absolvierte, schlug nach dem Studium an der Universität Siegen den
Weg des Chorleiters ein. „Wegen des künstlerischen Ambientes“,
erklärt er. Klassik möge er sehr. Bertelmann bezeichnet sich als
Liebhaber des Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt, der im 19.
Jahrhundert lebte. Im Studium wählte Bertelmann Klavier und Orgel als
Schwerpunkte. Zu seinem Repertoire zählt er Schlager, moderne und
kölsche Lieder – mit letzteren ging er in Urbach bei der Bewerbung
um die Stelle des Chorleiters bei MGV und Damenchor ins Rennen. Eigene
Stücke komponiert Bertelmann hingegen nicht. „Aber ich arrangiere
sehr viel.“
Bertelmann passt Lieder auf die Stimmlagen der jeweiligen Chöre an
und schreibt sie individuell um. Seit zehn Jahren ist er inzwischen
als Berufsmusiker tätig. „Für beide Chöre wünsche ich mir, dass
wir uns modernisieren“, sagt er und verbindet damit das Ziel, dass
MGV und Damenchor attraktiver für junge Menschen werden. Derzeit
haben beide Gesangsvereine jeweils rund 40 aktive Mitglieder; beim
Männerchor ab einem Alter von 70 Jahren, beim Frauenchor ab 60
Jahren. „Unsere Chöre haben ihn praktisch zu 100 Prozent
gewählt“, freuen sich die Chorvorsitzenden Heidi Nöhrbaß und
Hermann-Josef Schlimbach.
Der MGV Urbach feierte im Vorjahr sein 125-jähriges Jubiläum, der
Damenchor wird 2018 ein halbes Jahrhundert bestehen. „Zum
50-jährigen Bestehen wollen wir etwas Besonderes machen“, kündigt
Nöhrbaß an. „Wir wollen unbedingt neue Sängerinnen haben.“ Ihr
Chor stellt sich eine leichte Modernisierung vor. Das treffe ebenfalls
auf den MGV zu, sagt Schlimbach und ergänzt: „Vom Alten das
Schöne, vom Neuen das Brauchbare.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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