Krisensicher und sattelfest
Mit Scharfsinn und Empathie regiert Sabine Stiller in Porz
Porz - (sr/rs). 29 Jahre hat Sabine Stiller als Pflegedirektorin sowie
Mitglied der Betriebsleitung im Porzer Krankenhaus die Geschicke mit
geleitet. Sie war dort für 385 Beschäftigte verantwortlich. „Ich
bin in den Ruhestand gegangen und habe jetzt die Zeit dafür, mich
für das Wohl aller Porzer und Porzerinnen einzusetzen“, sagte sie.
Um den Job hat sie nicht bemüht, doch sie sprang ein, als sie darum
gebeten wurde. Sie ist interessiert, wohlwollend und empathisch, doch
die sprichwörtliche Butter vom Brot lässt sie sich nicht nehmen. Sie
ist eine starke Persönlichkeit, die sich selbst nicht im Mittelpunkt
sieht, doch wenn es eine gute Sache erfordert, stellt sie sich
dorthin. So schafft sie es auf ihre Art, sich mit Geduld,
Kontinuität, Verlässlichkeit und einem Ohr für die Belange der
Menschen Respekt zu verschaffen. Und es gibt viele eigene Projekte,
die sie zum Wohl der Bürger in Angriff genommen hat und viele Ideen
anderer, die sie unterstützt.
Roland Schriefer sprach mit Sabine Stiller:
Sie hat keinen Rosengarten zu Hause, der gepflegt werden muss, und
plant keine große Kreuzfahrt, wenn überhaupt nur eine mit einem
kleinen Schiff nach Norwegen. So sieht das Leben nach dem Ende der
beruflichen Laufbahn als Leiterin des Pflegedienstes im Porzer
Krankenhaus heute aus. Warum? Weil Sabine Stiller vor einem Jahr als
Mitglied der CDU zur Porzer Bezirksbürgermeisterin gewählt wurde. In
einem Stadtbezirk von der Größe einer Großstadt mit mehr als
100.000 Einwohner*innen ein äußerst aufwändiges Ehrenamt.
Sie sei ja in erster Linie Repräsentantin des Stadtbezirks, sagt
Sabine Stiller. „Aber ich habe auch politische und soziale Ziele.“
Dazu gehört vor allem der Austausch mit den Bezirksvertretern aller
parteipolitischen Couleur. Sie ist daher eine Kooperation mit den
Vertreter* innen der Grünen eingegangen und hat anders als ihre
Vorgänger nicht nur einen sondern zwei Stellvertreter. Denn eine
wertschätzende gute Zusammenarbeit sei ihr wichtig.
Zu den vorrangigen Problemen der Bezirksvertretung würde die
Entwicklung des Stadtbezirks zählen. Deshalb sei sie auch Vorsitzende
des Beirats Bündnis Porz-Mitte geworden. Außerdem habe sie den von
Ex-Bezirksbürgermeister Horst Krämer während seiner Amtszeit
gegründeten Kreis der wichtigsten zehn Unternehmen in Porz, die ihr
Vorgänger Henk van Benthem zum Wirtschaftskreis erweitert hatte,
aufgelöst. An seiner Stelle möchte sie einen strategischen
Wirtschaftsdialog etablieren, der gemeinsam von der Bezirksvertretung,
der Verwaltung und der Köln-Business-Wirtschaftsförderung geführt
werden soll.
Um die mannigfaltigen Aufgaben des Stadtbezirks bewältigen zu
können, wünscht sich Sabine Stiller wie auch andere
Bezirksbürgermeister* innen mehr Entscheidungs-Kompetenzen. Einen
Schritt in diese Richtung hat sie mit der Einführung des „Bürger*
innen-Controllings“ getan. „Das bedeutet, dass sie alle
Bürgereingaben beantwortet und sie auch an die entsprechenden
Verwaltungsstellen weiterleitet. „Ich erwarte, dass es von dort
zügig Rückmeldungen gibt. Wenn die nicht erfolgen, hat die
Verwaltung mich wieder an der Backe.“
Der Einstand vor einem Jahr als Bezirksbürgermeisterin sei durch die
Corona-Pandemie ziemlich erschwert worden. „Es gab ja lange Zeit
keine Präsenz-Sitzungen und das hat den zwischenmenschlichen Kontakt
erschwert. Zum Glück hat sich das aber in letzter Zeit geändert.“
Ein Dauerbrenner in der Bezirksvertretung sei die jedes Jahr von neuem
aufpoppende Diskussion um die Verlängerung der Linie 7. Einsetzen
werde sie auch für die Stärkung des Einzelhandels, für mehr Glanz
für die Porzer Perle am Rhein, die Groov, und für die Umgestaltung
des Rheinboulevards. Mit derzeit alleine 69 Terminen zu Fragen der
Stadtentwicklung, 33 aus dem Bereich Vereine und ebenfalls 33 aus dem
Bereich Repräsentation sowie Fragen aus den Bereichen Politik,
Vereine, Schulen, Veranstaltungen ist der Termin-Kalender von Sabine
Stiller mehr als proppenvoll. Davor hat die Bezirksbürgermeisterin
aber keine Angst. „Solange es Freude macht, geht das in Ordnung“,
sagt sie und blickt zuversichtlich auf das kommende Jahr.
Was sie sich für die anstehende Adventszeit wünscht, in der es
möglicherweise wegen der steil ansteigenden Corona-Inzidenzen wieder
keine Weihnachtsmärkte geben wird, ist zumindest eine
festlich-weihnachtliche Beleuchtung des Rathauses. „Und auf der
Bühne im Innenhof des Bezirksrathauses werden wir einen
Weihnachtsbaum aufstellen lassen, der von Kindern der Glashütte
geschmückt und bemalt wird.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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