Eine lange Geschichte
Museum Zündorfer Wehrturm öffnete seine Türen
ZÜNDORF - (sf). Einen Tag lang öffnete das Museum Zündorfer Wehrturm seine
Pforten, um Besuchern beim Tag der offenen Tür Einblicke in das
historische Gebäude und seine Nutzung zu gewähren. Die Besucher
hatten dabei Gelegenheit, mit dem Förderverein Zündorfer Wehrturm
ins Gespräch zu kommen, der sich seit seiner Gründung 1993 für den
Erhalt des Turms einsetzt und hier regelmäßig Kunstausstellungen
organisiert.
In der Zeit von März bis November wird der Wehrturm in der Regel
sechsmal als Ausstellungsfläche genutzt, die bei Künstlern aus aller
Welt gefragt ist. „Internationale Künstler aus China, Australien
und Rumänien bewerben sich hier“, berichtet Heidi Schulte-Carstens,
Geschäftsführerin des Fördervereins. Eine Jury, der Künstler,
Kunsthistoriker und Vereinsmitglieder angehören, steht immer wieder
vor der großen Herausforderung, die zahlreichen Bewerbungen
auszuwerten. „Wir versuchen, jedes Jahr eine schöne Mischung
reinzubringen“, berichtet Schulte-Carstens. Bildhauer und Maler,
Gruppen und Einzelpersonen, gegenständliche und abstrakte Kunst:
alles ist hier möglich. Dabei wird stets weit im Voraus geplant:
„Die Künstler für nächstes Jahr stehen schon fest“, sagt
Schulte-Carstens.
Aktuell zeigt Saskia Niehaus im Zündorfer Wehrturm unter dem Titel
„Territorium“ Zeichnungen, Skulpturen, Reliefs, Collagen und
Gemälde. Besucher des Tages der offenen Tür waren die ersten, die
die Exponate zu sehen bekamen und konnten sich bei live gespielter
Folkmusik auf einen spannenden Rundgang durch die acht Etagen des
Wehrturms begeben.
Wer mehr über die Geschichte des Turmes erfahren wollte, nahm an
einer Führung teil, zu der Heinz Steinmetz, stellvertretender
Vorsitzender des Fördervereins, eingeladen hatte. Steinmetz tauchte
bei seinem Vortrag ein in die Historie des Wehrturms, die bis ins
zwölfte Jahrhundert zurückgeht. Bis ins 16. Jahrhundert wurde der
Turm von Edelleuten genutzt. I
m 18. Jahrhundert ließ Johann Ignaz Graf von Wolff-Metternich am
Turmhof ein Herrenhaus errichten. Nachdem der 20 Meter hohe Turm
ausgebrannt war, wurde er 1864 neu errichtet und erhielt ein
Pyramidendach. Im Jahr 1975 wurde die Stadt Köln Eigentümer des
Wehrturms und beauftragte den Architekten Gottfried Böhm, die
Inneneinrichtung des Turms und des Herrenhauses neu zu gestalten.
Mit der Gründung des Fördervereins Zündorfer Wehrturm im Jahr 1993
hatte sich eine Gruppierung gefunden, die sich langfristig für den
Erhalt des Turms als Museum einsetzt.
Das Museum ist in der Regel mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr,
sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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