Die Bezirke stärken
OB Henriette Reker besuchte die Porzer Bezirksvertreter
PORZ - (kg). Gleich zu Beginn entschuldigte sich Henriette Reker, weil sie
ein paar Minuten zu spät erschienen war im großen Saal des Porzer
Bezirksrathauses. „Ich bin nicht mit dem Hubschrauber gekommen“,
versicherte die Oberbürgermeisterin. Dafür habe sie aber Gelegenheit
gehabt, den Porzer Verkehr näher kennenzulernen. Reker besuchte die
Porzer Bezirksvertretung, weil sie die Bezirke stärken wolle, von
denen fast alle ob ihrer Einwohnerzahl unter die 100 größten Städte
Deutschlands kämen. Zudem sei Köln bald eine
„1,1-Millionen-Menschen-Stadt“.
Mit Blick auf Hertie erklärte die Oberbürgermeisterin, dass die
Revitalisierung wichtig für sie sei. Auch sei die Verwaltungsreform
immer ein zentrales Thema: „Um die Struktur in der Verwaltung zu
ändern, muss man umdenken“, erklärte Reker. „17.900 Kollegen
arbeiten in der Verwaltung.“ Es gelte, ihnen zuzuhören und zu
erfahren, welche Prozesse notwendig seien – und welche nicht.
Mehr als 3.000 Mitarbeiter hätten sich bisher an der Befragung
beteiligt. Viele von ihnen seien der Meinung, dass sie sich eine
andere Situation wünschten, sagte die Stadtchefin. Reker kündigte
an, dass mit „der Verantwortung auch eine neue Fehlerkultur
einzieht“. Es stehe nicht die Suche nach dem Problem im Fokus,
sondern jene nach der Lösung. 8,4 Prozent betrage derzeit der
Krankenstand: „Jeden Tag fehlen 1.200 Kollegen“, stellte die
Oberbürgermeisterin fest.
Reker sprach eine frühzeitige Beteiligung der Bürger an, um eine
Verlässlichkeit in die Prozesse zu bekommen. „Erst wenn der Bagger
kommt, merken die Leute, dass etwas passiert. Und dann kommt die
Bürgeriniative...“, sprach sie ein Szenario an, dass durch eine
frühe Beteiligung erst gar nicht aufkommen würde. Die frühere
langjährige Sozialdezernentin sagte, dass Flüchtlinge in Köln
deswegen in Turnhallen untergebracht wurden, weil es in Zelten wegen
eines Ratsbeschlusses nicht möglich gewesen sei. „Die Unterbringung
in Turnhallen ist das allerletzte“, betonte Reker. Gleichfalls
würde sie die Geflohenen gerne gerecht auf alle Stadtteile verteilen.
Notwendig seien dafür städtische Grundstücke. „Aber die hat die
Stadt früher verkauft“, erklärte die Oerbürgermeisterin.
Kürzlich überstimmte sie den Denkmalschutz, es ging um eine
Unterkunft in Lindenthal.
Reker war zwei Stunden lang in Porz zu Gast und nahm mehrere Themen
der Volksvertreter mit. Zum Abschluss betonte sie, dass sie gerne
Sprechstunden mit den Bürgern und Politikern durchführe: „Ich bin
Kölnerin und möchte in einer Stadt alt werden, die mir gefällt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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