Per Diamant-Bohrer am Herzen behandelt
Olympionikin schätzt Teamarbeit
Porz - Halina Herrmann ist eine Kämpferin. Die gebürtige Polin weiß,
dass man in gewissen Momenten einfach alles geben muss und dass dann
Teamarbeit wichtig ist. Die heute 79-Jährige war nämlich früher
Leichtathletin, holte unter anderem 1964 sogar eine olympische
Goldmedaille im Staffellauf und besiegte damit das erste Mal die
Mannschaft der USA. Inzwischen hat die erfolgreiche vier-fache
Teilnehmerin an Olympischen Spielen ein neues Team gefunden, das sie
unterstützt: die Mannschaft in der Klinik für Kardiologie von Prof.
Dr. Marc Horlitz im Krankenhaus Porz am Rhein.
Herrmann hatte nämlich eine äußerst hartnäckige, kalkharte
Engstelle am Herzen. Und neben Gold spielten plötzlich auch Diamanten
in ihrem Leben eine Rolle - aber anders, als man es im ersten Moment
denkt. Denn diese Engstelle, die sich durch Kalk über die Jahre
zusetzte, ließ sich mit normaler medizinischer Technik nicht wieder
öffnen. „Wir mussten jedoch was tun, denn ansonsten wäre es
früher oder später zu einem Herzinfarkt gekommen“, erklärt Prof.
Dr. Marc Horlitz, Chefarzt der Kardiologie. Also rückten die Ärzte
in Köln-Porz mit einem neuartigen Mini-Bohrer in das winzige
Blutgefäß am Herzen der Sportlerin vor. An der Spitze des Bohrers
sind kleine Diamantensplitter, die sich bis zu 180.000 Mal pro Minute
drehen können.
Bohrer zerfräst den Kalk direkt im Blutgefäß
Weil ein Diamant das härteste Material auf der Welt ist, lässt sich
mit ihm jedes andere Material aus dem Weg schaffen. Genau das
geschieht in dem Blutgefäß am Herzen bei der Rotablation; so heißt
der Eingriff mit dem Diamantenbohrer. Vor Ort im Herzgefäß läuft
der Bohrer über eine Art Führungsschiene und erreicht dabei eine
atemberaubende Geschwindigkeit. So zerfräst er den Kalk derart fein,
dass ihn der Körper auf natürlichem
Wege abbauen kann.
„Frau Herrmann ist wieder beschwerdefrei“
Im Sommer 2017 hatte sich Halina Herrmann diesem Eingriff unterzogen.
Jetzt kam sie zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus Porz. „Wir haben
bei der Patientin dann ein Stress-Echo durchgeführt. Dabei schauen
wir per Ultraschall, wie sich das Herz unter Stress verhält“,
erklärt Prof. Horlitz. Das Ergebnis bei Fr. Herrmann ist exzellent.
„Frau Herrmann ist wieder beschwerdefrei, die ehemalige Engstelle
ist offen, das Blut kann ungehindert fließen und den Herzmuskel
dahinter mit Blut versorgen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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