Lone braucht Hilfe
Pestalozzischule sucht Förderer für Therapiepferd
Porz - (kg). Sie ist neugierig und ausgeglichen, gleichfalls strahlt sie
Ruhe und Langmut aus. Lone ist zehn Jahre alt, und damit ein Jahr
älter als Dilara und Taner, die heute auf ihr sitzen dürfen. „Sie
ist so kuschelig“, freuen sie sich. Den Zopf an der Mähne finden
sie toll, Dilara mag besonders, dass es „auf dem Rücken so
wackelt“. Schulfreund Taner sagt, dass „es einfach Bock“ mache,
auf Lone zu reiten.
Die zehnjährige Lone ist ein wichtiger Bestandteil der
Pestalozzischule, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige
Entwicklung. Sie wird von 140 Kindern und Jugendlichen im Alter von
sechs bis 18 Jahren besucht.
Die Norwegerdame ist für sie das Therapiepferd. Typisch für
Fjordpferde ist die Gutmütigkeit, und dass sie kleiner als viele
andere Artgenossen sind. So können Dilara oder Taner und mehr als 40
weitere Kinder über eine kleine Holztreppe und mit Hilfe von
Stephanie Fehler den Sattel leicht erreichen. Während Motopädin
Fehler, die auch Krankenschwester ist, die Bewegung und den Körper
der Kinder unterstützt, kümmert sich Reittherapeutin Anne Lalande um
Lone, die sie vor drei Jahren zum Therapiepferd ausbildete. Lalande
und Fehler kennen sich schon lange, seit vielen Jahren arbeiten sie
zusammen und sie können sich sehr gut ergänzen.
„Ein Pferd ist ein soziales Wesen, es ist ein Herdentier und es
schließt Freundschaften mit anderen Pferden“, schildern sie. Zudem
sei Lone ein großer „Motivator“, und ein „Co-Therapeut“, weil
es seinen Teil zur Therapie dazu steuere. Die Runden, die Dilara und
Taner mit ihr und den beiden Fachfrauen in der Reithalle drehen
dürfen, vermitteln die Freude, die sie daran haben, und den Zugewinn,
den sie dadurch erhalten.
„Lone wirkt beruhigend auf die Kinder“, erklärt Schulleiterin
Johanna Kanschat. „Sie ergänzt die sprachliche und psychomotorische
Entwicklung, die Kinder fühlen sich stark auf ihr“. Zudem entstehe
durch die Bewegung des Reitens eine Impulsbewegung. Außerdem würden
Therapie und Pferd auf Gleichgewicht, Koordination und Wahrnehmung
wirken, und sich positiv auf die Muskelspannung äußern. „Es wäre
schlimm, wenn das Pferd nicht mehr da wäre“, sagt die Rektorin der
Pestalozzischule.
Die Kinder erführen durch das Angebot mehr Lebensfreude, die Eltern
erlebten ihre Kinder produktiver, den Lehrern werde die Arbeit im
Unterricht erleichtert, schildert sie. Der Förderschule fehlten aber
300 von 500 Euro, die das Mietpferd monatlich koste. Der Besitzer, das
Reitercorps St. Sebastianus Porz-Wahn, „kommt uns finanziell sehr
entgegen und wir sind sehr froh über die Unterstützung“,
erläutert Kanschat, doch anteiliger Unterhalt, Stallmiete und Futter
müssten bezahlt werden. So sucht die Pestalozzischule weitere
Unterstützer, damit die Reittherapie weitergeführt und gesichert
werden kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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