Robinie heißt der Baum des Jahres 2020
Pionierpflanze wurde aus Amerika importiert

Für den berühmten Akazienhonig sammeln die Bienen den Nektar der Robinien. So müsste er eigentlich Robinienhonig heißen. Er ist auf jeden Fall lecker, findet Elfi Scho-Antwerpes. | Foto: Robels
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  • Für den berühmten Akazienhonig sammeln die Bienen den Nektar der Robinien. So müsste er eigentlich Robinienhonig heißen. Er ist auf jeden Fall lecker, findet Elfi Scho-Antwerpes.
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Köln - (sr) Es gibt Pflanzen, die brauchen ganz bestimmte Voraussetzungen, um
wachsen und gedeihen zu können, und es gibt Pflanzen, die auch mit
sehr wenig auskommen. Solche Pflanzen heißen auch Pioniere. Sie
wachsen auf kargen Böden mit dünner Humusschicht, auf Bahndämmen,
Abraumhalden, Fels- oder jungem Vulkangestein. Eine dieser
Pionierpflanzen ist die Robinie, die karge Böden mag und es gerne
warm hat. Sie gehört zu den Leguminosen. Das heißt, sie kann
zusammen mit Bakterien in einer Symbiose Stickstoff aus der Luft
binden.

Dieser Baum, auch Scheinakazie oder Silberregen genannt, stammt
ursprünglich aus Nordamerika und wurde bereits vor über 300 Jahren
in Europa gepflanzt. Da die Jungtriebe mit Stacheln bewehrt sind,
wurden und werden sie vielleicht ab und zu immer noch als natürlicher
Stacheldraht genutzt. Im Stadtwald finden sich Robinien oft in der
Nähe der alten Forts. Dort wurden sie früher kurz gehalten, damit
die stacheligen Triebe ineinander wachsen und so zu einem schwer
überwindbaren „Zaun“ wurden.

Das und noch einiges mehr erzählte Dr. Joachim Bauer,
stellvertretender Leiter des Grünflächenamtes, über den Baum des
Jahres 2020, bevor er von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Jochen
Ott (Vorsitzender Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V.) und
Peter Müllejans (Vorsitzender Freundeskreis Haus des Waldes e.V.) in
der Allee der Jahresbäume auf Gut Leidenhausen gepflanzt wurde.
Dieses eingespielte Team pflanzt bereits seit vielen Jahren jedes Jahr
symbolisch einen von drei Jahresbäumen ans Ende der Allee. Und in
Zeiten von Corona und Kontaktverboten sind Termine im Wald eine
willkommene Abwechslung.

Es gibt genug Platz für Abstand, Unmengen an frischer Luft, zumal
derzeit ja auch der Flugverkehr am benachbarten Flughafen fast zum
Erliegen gekommen ist. Inzwischen bietet der Gastronomiebetreib auf
Gut Leidenhausen zumindest am Wochenende - und bald vielleicht auch
darüber hinaus - wieder Speisen, Getränke und Eis an. „Wir haben
nur Speisen, deren Zubereitung schnell geht, damit sich keine langen
Warteschlangen bilden“, erzählt der Betreiber Roberto Campione.
Dazu zählen Bockwurst und Blechkuchen. Nichts davon darf auf dem
Innenhof verzerrt werden, so lautet die Auflage. Aber die Anlage und
der Wald drumherum sind sicher groß genug für alle, einschließlich
tobender Kinder.

Redakteur/in:

Sabine Robels aus Köln

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