Ziemlich alte Schule
Podiumsdiskussion in der Gemeinschaftsgrundschule Porz-Mitte
Porz - (kg) Es betrifft nicht nur einen Lernort wie die GGS Porz-Mitte, die
in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert alt wird, und einen großen
Sanierungsbedarf aufweist. Eine WDR-Umfrage aus 2016 bei 1.000
Schulleitern in NRW brachte zu Tage, dass 85 Prozent der Gebäude
marode und dringend sanierungsbedürftig seien. Das Ergebnis der
Umfrage sei erschreckend gewesen: Schimmel, defekte Toiletten und
Heizungen, Putz, der von den Wänden fällt – und das im
überwiegenden Teil der befragten Schulen. Der Sanierungsstau, so
errechnete der Sender, betrage hochgerechnet 2,4 Milliarden Euro.
Auf den Bedarf der Porzer Grundschule wurde nicht das erste Mal
hingewiesen. Bevor die Elternpflegschaft und der Förderverein der
Schule, unterstützt vom Bündnis Porz-Mitte, kürzlich in die
Turnhalle an der Hauptstraße einluden, gingen Schüler der GGS
Porz-Mitte auf einen Protestmarsch von der Schule zum nahen
Bezirksrathaus, und forderten den zügigen Beginn der Arbeiten.
Bereits seit Jahren, mitunter seit Jahrzehnten würden notwendige
Renovierungsmaßnahmen hinausgezögert. In der Turnhalle der
Grundschule bekräftige Michael Gräbener vom Schulentwicklungsamt,
„es gibt keinen Alternativstandort an der Glashütte“,
(Jugendzentrum an der Glashüttenstraße), „als Amt für
Schulentwicklung halten wir diesen Standort hier als richtig“.
Astrid Schüßler von der Gebäudewirtschaft erklärte, ihr Amt teile
diese Ansichten, und sie führte aus, dass der Gebäudewirtschaft das
Grundstück gehöre, auf der die Schule steht. Sie sprach davon, dass
2020 die Container auf das Grundstück sollen, und Gräbener
erläuterte, dass der Bau des neuen Gebäudes fünf Jahre dauern
würde. Einen Zeitpunkt, wann Abriss und Neubau erfolgen, konnte er
jedoch nicht nennen.
Bei der lokalen Politik herrscht offensichtlich keine einstimmige
Meinung über einen im Raum stehenden Alternativstandort, der sich an
der „Glashütte“ befindet, im Podium saßen Bezirksvertreter von
CDU und SPD, Ratsmitglieder von CDU, Grünen, Linken und FDP.
Eine mögliche Umstrukturierung des Schulareals, zu dem die
Musikschule und das Berufskolleg zählen, steht wegen dem Integrierten
Handlungskonzept Porz-Mitte im Raum. Allerdings gibt es eine
Abhängigkeit vom Wegzug des Kollegs zur TH Deutz. Auf dem Campus
sollen ab circa 2020 schrittweise alle Gebäude abgerissen werden.
Schulleiter Uwe Eckey sagte zu Beginn der Podiumsdiskussion, zu der
rund 100 Zuschauer, darunter Lehrer, Eltern und Lokalpolitiker kamen,
dass er seit 2006 an der Schule sei. Er bemängelte, dass er „immer
wieder neue Machbarkeitsstudien“ erhalte. Annette Schwirten,
Vorsitzende des Fördervereins der benachbarten
Carl-Stamitz-Musikschule, sorgte sich über einen möglichen Umzug der
Musikschule. Dort würden rund 1.500 Schüler unterrichtet, in der GGS
Porz Mitte etwa 250 aus 30 Nationen. In Zukunft soll die Grundschule
mehr Kinder aufnehmen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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