Politik bezieht sie zu selten mit ein
Porzer Jugend hängengelassen

Die Porzer Jugend wünscht sich eine Kletterwand. | Foto: Axel König

Schüler im Veedel sollen Anträge stellen und somit am demokratischen Prozess teilnehmen. Das hat die Porzer Bezirksvertretung (BV) im September 2017 beschlossen. Zustande kamen bisher aber erst zwei Sitzungen. Dabei sollten diese mindestens ein Mal im Jahr stattfinden.

von Axel König

Porz. Bei der Einbeziehung der Porzer Jugend in politische Entscheidungsprozesse gibt es also noch viel zu verbessern. Deshalb hat die BV Porz die Grundsätze für die Jugend-BV nun konkretisiert.
Unter anderem sollen die Sitzungen der jungen Leute künftig zum Jahresende stattfinden und bis zur Sommerpause des kommenden Jahres von der BV Porz beschlossen werden. Involviert sein sollen dabei bis zu sechs Kurse von weiterführenden Schulen, wobei jede Porzer Schule zu den jeweiligen Jugend-Bezirksvertretungen eingeladen ist. Die Anträge wiederum sollen zusammen mit Lehrern vorbereitet und allen teilnehmenden Klassen vorab zur Verfügung gestellt werden. Übrigens: In einer Sitzung gilt ein Antrag als angenommen, wenn er mehr als die Hälfte der Stimmen erhält.

Grundsätzlich können sich junge Leute weiterführender Schulen in dieser Form parlamentarischer Mitbestimmung jenen öffentlichen Dingen widmen, die den Stadtbezirk betreffen. Dass dies letztlich zum Handeln der Verantwortlichen führt, zeigte sich zuletzt bereits. Denn viele Eingebungen der vergangenen beiden Jugend-BV-Sitzungen hat die BV Porz bereits beschlossen.

Darunter fällt ein fahrradgerechter Ausbau der Hauptstraße und die Verlegung des Radverkehrs auf das Friedrich-Ebert-Ufer, die Renovierung des Fußballplatzes neben dem Parkplatz an der Jugendeinrichtung sowie ein neues Logo. Außerdem machten sich die „Nachwuchspolitiker“ für mindestens 60 neue Sitzplätze mit Bänken und Einzelsitzen in Gruppen auf den Pausenhöfen der Max-Planck-Realschule in Porz-Mitte stark.

Weitere noch nicht bearbeitete Anträge von November 2019 sind die barrierefreie Ausrüstung für einen Spielplatz an der Pestalozzischule (Förderschule für geistige Entwicklung) in Wahn sowie ein flächendeckender WLAN-Hotspot in Porz. Aber auch überfüllte Mülltonnen stellten für die Schüler ein Ärgernis dar, das sie besonders auf die Problemzonen Finkenberg, Porz-Mitte sowie Urbach fokussieren und dafür konkrete Maßnahmen fordern. Ebenfalls von März dieses Jahres stammt ein Antrag, in dem ein Sportpark für junge Leute im Alter von 15 bis 20 Jahren gefordert wird. Darüber hinaus steht eine Boulderwand in Porz-Mitte auf der Agenda.

Von der BV Porz abgelehnt wurden hingegen der Bau eines neuen Schwimmbades in der Nähe der Porzer Mitte und die Öffnung der Sportanlagen außerhalb der Vereins-Trainingszeiten. Der Antrag für ein Kino in Porz wurde in den Porzer Kulturbeirat verwiesen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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