Radverkehr in Porz
Radverkehrsplaner kamen in die Bürgersprechstunde

Die Porzer Fußgängerzone soll zukünftig vollständig für den Radverkehr freigegeben werden. | Foto: Flick
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  • Die Porzer Fußgängerzone soll zukünftig vollständig für den Radverkehr freigegeben werden.
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Porz - (sf) Die Fußgängerzone soll zukünftig für den Radverkehr komplett
freigegeben werden. Das gaben Moritz Esselbrügge, Radverkehrsplaner
Porz, und Dagobert Kühns, Gruppenleiter Radverkehr rechtsrheinisch,
bei der jüngsten Sprechstunde des Bürgervereins Porz-Mitte bekannt.
„Ziel ist die vollständige Freigabe der Fußgängerzone nach dem
Umbau der Porzer Mitte“, sagten Esselbrügge und Kühns.

Der Bürgerverein hatte zu einer Diskussionsrunde zum Thema
„Sicherheit für Radfahrer in Köln und Umgebung – Verhalten der
Radfahrer im Straßenverkehr“ ins Wirtshaus Josef eingeladen und die
beiden städtischen Radexperten als Referenten begrüßt. Diese
stellten zunächst ihr Aufgabengebiet vor und berichteten, dass der
Förderung des Radverkehrs in Köln ein sehr hoher Stellenwert
beigemessen wird. Das zeige sich bereits daran, dass die Zahl der
Radverkehrsplaner in Köln aufgestockt und die Arbeit beispielsweise
in Porz von einer auf drei Schultern verteilt wird. Zu den weiteren
Maßnahmen zugunsten von Radfahrern in Porz zählen die Freigabe der
Hauptstraße entgegen der Einbahnstraße im Abschnitt Houdainer
Straße bis Westfeldgasse in Zündorf sowie der Ausbau von
Fahrradstraßen.

Im Vorfeld der Diskussionsrunde hatte der Bürgerverein schriftlich
eingereichte Fragen von Bürgern an die Radexperten gesammelt, die von
diesen abgearbeitet wurden, aus der Sicht der anwesenden Bürger
allerdings nicht immer zur vollen Zufriedenheit.

Unter anderem berichteten Esselbrügge und Kühns, dass Porz ebenso
wie jeder andere Stadtbezirk eine Mobilitätsstation, also einen Ort,
an dem man zwei Verkehrsmittel an einer Station nutzen kann –
beispielsweise Leihräder an einer KVB-Haltestelle – erhalten wird.
Auf das Gesamtangebot von Leihrädern im Bezirk hat die Stadt
allerdings keinen Einfluss. „Die werden von Privatunternehmen
bereitgestellt“, berichteten Esselbrügge und Kühns. Es sei zwar
eine Verbesserung des Angebots an Leihrädern geplant, die KVB könne
diese allerdings frühestens 2020 umsetzen.

In Bezug auf Abstellanlagen für den Radverkehr in der Porzer City
kündigten sie an, dass die Stadt punktuell nachbessern werde.
Aufgrund der großen Nachfrage müsse allerdings bei den
Abstellanlagen mit langen Wartezeiten gerechnet werden.

Starke Kritik wurde an dem „unheilbaren Zustand“ der
Radabstellanlagen am Bahnhof Porz geübt. Zu wenige Abstellanlagen
würden dazu führen, dass Räder kreuz und quer abgestellt werden.
Für die Rad-Abstellanlagen am Porzer Bahnhof sei die Deutsche Bahn
verantwortlich, diese habe aber Interesse daran, die Anlagen zu
verbessern, wussten die Rad-Experten zu berichten.

Für die viel zu langen Wartezeit zur Umsetzung von Projekten für
Radfahrer gab es ebenfalls starke Kritik. Es könne nicht sein, dass
viele geplante Verbesserungen des Radwegenetzes so lange auf sich
warten lassen, hieß es.

Manche Kritik richtete sich an die Radfahrer. So wurde bemängelt,
dass an manchen Orten, wie auf dem Rad- und Gehweg in Höhe des
Spielplatzes an der Groov, Radrennfahrer mit einer sehr hohen
Geschwindigkeit unterwegs seien und dadurch zur Gefahr, nicht nur für
spielende Kinder, sondern für alle Spaziergänger würden. Auch
dieser Punkt führte zu einer kontroversen Diskussion. Bei der Suche
nach möglichen Lösungen wurde unter anderem ein Drängelgitter
vorgeschlagen, das Radfahrer bremsen soll. Auch der enge Leinpfad ist
für Radfahrer nicht geeignet, waren sich einige Bürger einig.
Alternativrouten zum Leinpfad bilden einen von vielen Punkten im für
den Stadtbezirk Porz ausgeschriebenen Radverkehrskonzept, das in naher
Zukunft auf den Weg gebracht werden soll.

Die Porzer Fußgängerzone soll zukünftig vollständig für den Radverkehr freigegeben werden. | Foto: Flick
Dagobert Kühns, Gruppenleiter Radverkehr rechtsrheinisch (l.) und Moritz Esselbrügge, Radverkehrsplaner Porz, beantworteten die Fragen der Bürger. | Foto: Flick
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