"Great" Kabarett im Engelshof
Reusch kämpfte sich durch Weltpolitik
Ensen - (dt) „Great Britain - Greta - The Greatest“: Bei Stefan Reusch war
der Weg vom Brexit über den Klimaschutz bis zum US-Präsidenten
geprägt von Superlativen. Mit einem gepflegten „Happy Brexit,
everybody“ begrüßte der selbsternannte Weltenretter das Publikum
im Engelshof. Nun dürfe also Boris Johnson „Britanniens Gelenke
schicken, nein, Geschicke lenken“, erklärte der aus WDR und SWR
bekannte Kabarettist. Insbesondere war zu erfahren, wie „BoJo“ das
Parlament in den Zwangsurlaub schickt: „Er schließt es zu, hält
den Schlüssel in der Hand und freut sich: ‚Endlich steht das
Parlament geschlossen hinter mir!‘“. Dem Größten überhaupt,
Donald Trump, erginge es jedoch nicht viel besser: „Man hat ihm
Grönland nicht gegeben!“, beklagte Reusch, „ein Land, das so
herrlich dünn besiedelt ist wie demnächst Großbritannien“.
Dass in Deutschland derweil vermehrt geheiratet wird, teilte Markus
Schimpp mit. Die durchschnittliche Ehe dauere 14,8 Jahre, was nach
Einschätzung des „absurden Piano-Kabarettisten“ einem
„Lebenslänglich“ gleichkommt. Seine wechselvollen Erfahrungen mit
dem anderen Geschlecht verarbeitete er in fünf Strophen am Keyboard:
„Aber lasst mich nicht alleine, nicht alleine unter Frauen!“ Bevor
sich der Bonner an einem „überarbeiteten Märchen mit
ökologisch-pädagogischem Einschlag“ versuchte, in dem er vom
„Sondermüll im Wald“ erzählte, wagte er einen Ausflug in die
Welt der Hochkultur. Das Wesen der Oper fasste Schimpp wie folgt
zusammen: „Die Sänger singen sich zu Tode, die Leichen trägt man
schnell hinaus – zu früh gefreut, denn quicklebendig erscheinen sie
zum Schlussapplaus“.
Den Schlusspunkt im Engelshof setzte Robert Griess. „Hauptsache, es
knallt“ heißt das Programm des 53-Jährigen, „aktuell, aberwitzig
und abgefahren“ ist sein „Triple-A-Kabarett“. Der
fernseherfahrene Künstler, der auch Drehbücher schreibt, lebt nach
eigenen Angaben „in Köln, Griechenland und auf Schiffen“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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