Herausforderung G 9
Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium stellt Porz vor Aufgaben
Porz - (kg) „Im Zeitraum 2010/ 2011 gab es den letzten Plan, 2012 fand eine
Aktualisierung statt, in 2016 eine Konkretisierung und jetzt, 2018,
ist die Fortschreibung“, erläuterte Markus Hölzer in der
Bezirksvertretung (BV) Porz zum neuen Schulentwicklungsplan. „Dabei
handelt es sich um eine Rahmenplanung über die Erwartungen laut
Einwohnerprognosen.“
Durch die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G 9) im Schuljahr
2019/20 würden die Kinder länger in den Schulen bleiben. Alle
Gymnasien hätten entsprechende Räume für G 9 gehabt, diese aber
durch G 8 teilweise anders genutzt. „Die Rückführung nach wenigen
Jahren stellt uns vor große Herausforderungen, weil die Räume anders
genutzt werden“, stellte Hölzer fest. Das achtjährige Gymnasium (G
8) wurde in Nordrhein-Westfalen 2005 eingeführt. Bei der
Rückführung zu G 9 können sich Gymnasien für die Beibehaltung von
G 8 aussprechen.
Der Schulentwicklungsplaner sagte, dass im Vorjahr stadtweit 700
Kinder zusätzlich in Gymnasien aufgenommen wurden. „700 Kinder mal
fünf Jahre macht 3.500 Kinder, die Klassenräume belegen“, rechnete
Markus Hölzer vor. Seine Schlussfolgerung: „Wenn wir immer mehr
Klassen einrichten, anstatt neue Schule zu errichten, dann fehlt
etwas. Wir brauchen zusätzliche Gymnasialkapazitäten.“ Die
Oberbürger-
meisterin und das Schuldezernaten arbeiteten an Konzepten. „Wir
müssen sehr schnell in die Gymnasialplanungen, obwohl wir wissen,
dass auf einer Gesamtschule auch der Gymnasialabschluss möglich
ist“, sagte Hölzer.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Werner Marx hakte zum Dialektra-Areal
(BV-Antrag aus dem Mai 2018) als möglichem Schulstandort nach: „Sie
sagen, dieses Grundstück scheide wegen angrenzenden Gewerbegebieten
aus, aber die als Praktika in Eil bekannte Fläche scheint zulässig
zu sein, obwohl sie sich ebenfalls in einem Gewerbegebiet befindet.“
Hölzer erläuterte, dass der Glashersteller Saint-Gobain einen
Schutzabstand auslöse. Christoph Hülsebusch vom Stadtplanungsamt
erklärte dazu, dass deshalb zum Beispiel auch der zweite Bauabschnitt
„Glasstraße“ nicht infrage komme. Der Schutzabstand zwischen
Industriegebiet und sensibler Nutzung sei im Areal
Friedrich-Naumann-Straße (Praktika) nicht gegeben.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Simon Bujanowski erklärte, dass er
das ehemalige Brasseur-Kasernen-Gelände als sehr positiv bewerte.
Zur GGS Hohe Straße erklärte Bujanowski, dass sie „sehr dicht
belegt“ sei und seine Fraktion am Ausweichstandort Berliner Straße
festhalten wolle, allerdings solle die Turnhalle dort seit 15 Jahren
saniert werden. Schulentwicklungsplaner Hölzer erklärte, dass man
mindestens 50 Kinder in den Eingangsklassen für eine weitere
Grundschule nachweisen müsse. „So viele Kinder gibt es meines
Wissens in Ensen-Westhoven nicht.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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