Lauter Mängel in neuer Turnhalle
Sechs Turn-Matten für eine ganze Schule
Die Freude über die neue Halle an der Janusz-Korczak-Schule in Poll war groß. Pänz und Vereine aus dem Veedel sollten nach der Eröffnung im letzten Sommer beste Bedingungen vorfinden. Doch die Halle weist viele Mängel auf, die immer noch nicht behoben wurden. Entsprechend fassungslos zeigt sich der Stadtsportbundchef.
von Alexander Büge
Poll. Denn sowohl Grundschüler als auch Vereinsmitglieder können verschiedene Sportarten dort gar nicht oder nur extrem eingeschränkt betreiben. So stehen vor Ort lediglich sechs kleine Turnmatten zur Verfügung, was bei Klassengrößen von 25 Schülern laut Stadtsportbundchef Peter Pfeifer längst nicht ausreicht. Er bezeichnet das neue Gebäude als eine Potemkinsche Halle, die auf den ersten Blick schön anzusehen, aber inhaltlich schwer enttäuschend sei. „Dass bei einer neuen Halle nicht alles sofort perfekt ist, kann ich verstehen. Aber so was habe ich tatsächlich in der Form noch nicht erlebt“, sagt Pfeifer. „Mit sechs kleinen Matten lassen sich noch nicht mal die Geräte absichern, zumal in dieser Halle auch nur zwei große Matten zur Verfügung stehen.“
Zudem wirkten die Vielzahl der Bodenmarkierungen nicht wie Linien für die jeweiligen Sportarten, sondern eher wie ein kubistisches Graffiti. Die Stadt spare somit an der falschen Stelle. Dabei sei es nach der Pandemie dringend notwendig, die Menschen wieder vermehrt für das Sporttreiben zu begeistern.
Ute Ahn vom Turn Club Köln-Poll 1904 e.V. will genau das erreichen. Tatsächlich kann sie sich vor Anfragen kaum retten, auch aufgrund der neuen Halle. Allerdings muss sie viele alte und neugewonnene Mitglieder vertrösten. Schließlich lassen die Bedingungen vor Ort das Betreiben von mehreren Sportarten nicht zu. Und zwar nicht nur aufgrund der fehlenden Matten. So befinden sich beispielsweise die Basketball-Körbe auf den Querseiten der Halle nicht gegenüber, weshalb diese im Prinzip nur einzeln bespielt werden können.
Doch nicht nur das: Auch die Körbe auf den Längsseiten weisen Mängel auf. Zwar liegen diese gegenüber, doch das Korbgestell ist nicht einfahrbar. Die Folge: Die Körbe ragen ins Badminton-Feld hinein, weshalb diese Sportart in der neuen Halle ebenfalls nur eingeschränkt ausgeübt werden kann.
Bedingungen, die Ahn bereits vor mehr als einem halben Jahr bei der Stadt angemahnt hat. „Zunächst hat sich eine sehr engagierte Person der Sache angenommen, doch die ging dann in den Ruhestand“, sagt Ahn. „Danach hat sich bis heute immer noch nichts getan. Ich hoffe, dass sich das bald zugunsten der Schüler und Vereine ändert.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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