Erste Hilfe entscheidet

Spende für den Erste-Hilfe-Unterricht am Gymnasium

Porz - (sf). Da waren die Schüler des Stadtgymnasiums doch überrascht: Wenn
bei einer Person plötzlich Herzrhythmusstörungen auftreten, vergehen
gerade mal fünf bis sechs Sekunden, bis man bewusstlos wird und nicht
mehr in der Lage ist, um Hilfe zu rufen. Mit ihrer Schätzung von zwei
bis drei Minuten hatten die Schüler zuvor etwas falsch gelegen.
„Wenn nicht sofort reanimiert wird, ist der Mensch verloren“,
betonte Dr. Marc Horlitz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie,
Elektrophysiologie und Rhythmologie im Porzer Krankenhaus bei seinem
Besuch am Stadtgymnasium Porz. „Bei einem plötzlichen
Herzstillstand zählt jede Sekunde. Deshalb ist es wichtig, dass ihr
wisst, was im Notfall zu tun ist und euer Wissen an andere Schüler
weitergebt“, so Horlitz.

Um den Schülern das nötige Wissen zu vermitteln und ihnen
Selbstvertrauen zu geben, sollten sie jemals solch einen Ernstfall
erleben, hat das Stadtgymnasium einen Erste Hilfe Kurs in den
Unterrichtsplan integriert. Für diesen Kurs in Wiederbelebung spendet
das Porzer Krankenhaus dem Stadtgymnasium acht Reanimationspuppen, an
denen sich der Ernstfall trainieren lässt. Mit den Übungspuppen
können die Mädchen und Jungen lebensrettende Techniken, wie das
Prüfen der Atmung und die Reanimation mit Herzdruckmassage erlernen.

Die Porzer Schule ist das erste Gymnasium in Köln, das solch einen
Erste-Hilfe-Kurs fest in den Lehrplan einbaut. Um im Ernstfall
Hemmschwellen abzubauen, sollen bereits die jüngsten Schüler mit dem
Thema vertraut gemacht machen werden. Ab der Jahrgangsstufe 6 nimmt
jede Klasse einmal im Jahr an einem Erste-Hilfe-Kurs teil, der in den
Bio- und Sport-Unterricht integriert wird. Zusätzlich zu den Lehrern,
die eine Weiterbildung in Erste Hilfe erhalten haben, sind bei den
Kursen auch zwei Schulsanitäter vor Ort. „Wir erhoffen uns von dem
Projekt, dass es nachhaltig ist, sprich, dass die Schüler im Notfall
zur Tat schreiten können“, sagt Schulleiter Thomas Biegel.
Finanziert werden konnten die Reanimationspuppen dank einer Spende von
Cornelia Wernze an Förderverein des Kooperativen Kölner Herzzentrums
beidseits des Rheins.