Fahrplan mit Lücken
Studie beschäftigt sich mit der rechtsrheinischen Stadtbahn
Zündorf - (kg) Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind ein Vorstoß für die
langjährigen Forderungen nach einer Verlängerung der
rechtsrheinischen Stadtbahn zwischen Bonn und Köln. Im benachbarten
Rhein-Sieg-Kreis wurde die Studie Ende Mai vorgestellt. Die Planungs-
und Verkehrsausschüsse der Stadt Bonn und die des
bevölkerungsmäßig drittgrößten Landkreises Deutschlands brachten
eine Resolution auf den Weg, damit die Planungen in Schwung kommen.
Laut der Studie müsste für die Verbindung von Beuel nach Mondorf ein
Neubau erfolgen. Von dort bis Lülsdorf auf bestehendem Gleis geklärt
werden, ob eine Mischstrecke für Personen und Güter entsteht, oder
der Güterverkehr über eine neue Trasse von Lülsdorf nach Wahn zur
DB-Strecke geleitet wird. Die Ingenieure der Studie teilen die Strecke
am nördlichen Rand des Rhein-Sieg-Kreises in die Option auf, über
die mögliche Rheinbrücke in Richtung Köln zu fahren, oder die
Lücke nach Zündorf zu schließen. Letztere Option wäre die
Verknüpfung mit dem Niederflursystem der Linie 7, die sich nur
bedingt ins Bonner Netz integrieren lasse, weil das System bisher nur
in Köln Anwendung findet. Dagegen stellt eine Rheinbrücke für den
Nachbarkreis sowie für die Bonner die bessere Lösung dar: Diese
Strecke würde Fahrgäste schneller nach Köln bringen, zudem könnte
ein in Bonn genutztes Hochflursystem eingesetzt werden, dass es zwar
auch in Köln gibt, aber nicht auf der Linie 7.
Die Experten gehen im Einzugsgebiet der Kernstrecke von etwa 50.000
Menschen aus, weiterhin von einer Entlastung des Straßennetzes, auch
im Hinblick auf weiteres Bevölkerungswachstum. Und wo bisher nur
Busse fahren, würde eine Stadtbahnlinie die Leute befördern. Die
Busse seien oft überfüllt, heißt es. Zwischen Beuel und Mondorf
müssten knapp 70 Millionen Euro investiert werden, weitere 58
Millionen Euro für die Ertüchtigung bis Lülsdorf, geschätzte 31,5
Millionen Euro für den Abschnitt Lülsdorf-Zündorf. Die
Rheinbrücken-Variante kann noch nicht einkalkuliert werden. Als einen
weiteren Schritt wird eine Kosten-Nutzen-Analyse gesehen. In der
Resolution werden Abstimmungsgespräche mit dem Land, den betroffenen
Kommunen und den Verkehrsunternehmen gefordert: der Planungsprozess
soll beschleunigt, das Projekt im ÖPNV-Bedarfsplan von NRW verankert
werden. 2025 will man in die Realisierung einsteigen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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