Ein offenes Haus, mit Leben gefüllt
Synagogen-Gemeinde feierte runden Geburtstag
Eil - (sf) Zum Tag der offenen Tür hatte das Begegnungszentrum Porz der
Synagogen-Gemeinde Köln eingeladen. Besucher hatten an diesem Tag
Gelegenheit, die Arbeit und Angebote der Einrichtung kennenzulernen.
Der Tag der offenen Tür war gleichzeitig auch eine
Jubiläumsveranstaltung: Vor genau 15 Jahren war die
Synagogen-Gemeinde Köln ins Begegnungszentrum Porz eingezogen. Ende
der 1990er Jahre hatten viele aus der ehemaligen Sowjetunion
geflüchtete Juden in Porz eine neue Heimat gefunden. Es war das erste
Mal, dass sich eine Synagogen-Gemeinde in einem Stadtteil von Köln
niedergelassen und am Stadtrand Räumlichkeiten für ihre
Gemeindemitglieder gemietet hatte. Die Suche nach den Räumen erwies
sich jedoch damals als sehr schwierig und sehr langwidrig: „Wir
hatten angefangen, jüdische Feste zu feiern, aber es gab noch kein
Zentrum“, blickte Stella Shcherbatova, Leiterin des
Begegnungszentrums, auf die Anfangszeit zurück. Unterstützung gab es
in dieser schwierigen Zeit unter anderem vom Bürgerzentrum
Finkenberg. Im Jahr 2004 war es dann nach mehreren Jahren der Suche
endlich soweit: Die Eröffnung des Begegnungszentrums der
Synagogen-Gemeinde Köln in Eil konnte mit einem großen Fest gefeiert
werden. Nun galt es, das neue Haus mit Leben zu füllen, was
erfolgreich in die Tat umgesetzt wurde: „Heute können wir sagen, in
unserem Haus ist Leben“, stellte Shcherbatova fest. Über all die
Jahre wurden die verschiedenen Angebote der Einrichtung erweitert.
Neben Integrations- und Sprachkursen bietet die Einrichtung noch viele
weitere Freizeit- und Kulturangebote an. Ein primäres Ziel ist es
stets gewesen, den Weg der Integration zu verfolgen. Nachdem man im
Jahr 2005 mit dem ersten Sprachkurs startete, sind es heute sieben
Gruppen mit insgesamt rund 70 Teilnehmern, die hier Deutschkenntnisse
erwerben. Auch Hebräisch, Englisch und Russisch kann man heute im
Begegnungszentrum der Synagogen-Gemeinde lernen. Zudem werden ein
Literaturclub, Senioren-Nachmittage, Reha-Sport und Kurse für Kinder,
wie zum Beispiel musikalische Früherziehung, und der Schachclub für
Kinder angeboten. Auch religiöse und interreligiöse Arbeit finden
hier statt, mit städtischen und kommunalen Zentren sowie politischen
Gremien wird zudem eine erfolgreiche Kooperations- und Netzwerkarbeit
betrieben. „Das Begegnungszentrum war und ist immer nicht nur für
Gemeindemitglieder, sondern für Jedermann offen und trägt zum
interkulturellen Austausch bei“, betonte Shcherbatova bei der
Jubiläumsfeier.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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