Dämonen ergreifen die Macht
Theater-AG tauchte in unheimliche Zirkuswelt

„Dark and Cooger`s Pandemonium“ beschäftigte sich mit dem Motiv Gut und Böse sowie philosophischen Fragen und griff dabei Motive aus Literaturklassikern auf. | Foto: Flick
  • „Dark and Cooger`s Pandemonium“ beschäftigte sich mit dem Motiv Gut und Böse sowie philosophischen Fragen und griff dabei Motive aus Literaturklassikern auf.
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Zündorf - (sf) Wenn der Zirkus in die Stadt kommt, heißt es meistens „Manege
frei“ für Clowns, Artisten und Tiere, die den Besuchern einen
humorvollen und unterhaltsamen Abend bescheren. In ihrem Bühnenstück
„Dark and Cooger`s Pandemonium“ präsentierte die Theater-AG des
Lessing-Gymnasiums eine ganz andere, dunkle Seite des Zirkus.

Schnell stellte sich hier heraus, dass der Zirkus etwas Unheimliches
an sich hat und nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Im Fokus steht
dabei der Zirkusdirektor, der eine furchteinflößende Gestalt ist,
die das Wahnsinnige verkörpert: Er behandelt die Mitarbeiter seines
Zirkus wie Marionetten und will sogar die Zuschauer manipulieren. Die
Frage, ob es dem Ensemble gelingt, sich gegen den Bösewicht
aufzulehnen, steht im Mittelpunkt des spannenden Werkes, bei dem der
Zirkus letztendlich nur die Rahmenhandlung bildet.

Unter der Leitung der Englisch- und Geschichtslehrerin Frauke Pleus
haben die 22 Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 mit „Dark and
Cooger`s Pandemonium“ ein Stück einstudiert, das sich nicht nur mit
dem Motiv Gut und Böse sowie philosophischen Fragen zur
Schnelllebigkeit und Vergänglichkeit auseinandersetzt, sondern auch
zahlreiche Motive aus verschiedenen Literaturklassikern aufnimmt und
verarbeitet.

So finden sich Grundideen aus Klassikern wie „Herr der Fliegen“
von William Golding, „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ von Ray
Bradbury und „Im Land der letzten Dinge“ von Paul Auster wieder.
Auch Motive aus Samuel Beckett`s „Warten auf Godot“ werden
thematisiert, wenn zwei Personen ihrem Leben als Marionetten im Zirkus
entfliehen und davon träumen, einmal ein Held zu sein. Zitate aus
Literaturklassikern wie Macbeth („When shall we three meet
again?“) oder Der kleine Prinz („Man sieht nur mit dem Herzen
gut“) verfeinern das Bühnenwerk.

Zudem wird in dem Bühnenstück, das von Frauke Pleus selbst
geschrieben wurde, auch Bezug zu aktuellen Themen genommen. Wenn die
schikanierten Artisten aufgefordert werden, sich zu stylen und Sätze
fallen wie „Ich sehe großes Potenzial in dir!“ oder „Wenn ihr
nach oben wollt, müsst ihr üben“, dann werden Anspielungen auf
„Germany`s Next Topmodel“ schnell deutlich.

Wenn die „Gefangenen“ versuchen, vor dem bösen Zirkusdirektor zu
flüchten, wird deutlich, dass sie hierzu noch nicht bereit sind und
das Böse nach wie vor Kontrolle über sie hat. So bleibt bis zum
Schluss die spannende Frage, ob man das Böse tatsächlich besiegen
kann.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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