„Fassadenbegrünung leicht gemacht"
Tipps vom Experten

Thorwald Brandwein hatte zu einem Rundgang über Gut Leidenhausen eingeladen, bei dem er Fassadenbegrünungen von Kletter-Rosen bis hin zu Efeu unter die Lupe nahm. | Foto: Flick
  • Thorwald Brandwein hatte zu einem Rundgang über Gut Leidenhausen eingeladen, bei dem er Fassadenbegrünungen von Kletter-Rosen bis hin zu Efeu unter die Lupe nahm.
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Eil - (sf). „Fassadenbegrünung leicht gemacht“: Unter diesem Motto
hatte das Umweltbildungszentrum Heideportal Gut Leidenhausen zu einem
Rundgang eingeladen und mit Thorwald Brandwein vom Bundesverband
Gebäudegrün einen Experten als Referenten gewinnen können.

Die Teilnehmer bekamen während des rund einstündigen Rundgangs über
das Gut Leidenhausen zahlreiche Tipps aus erster Hand und hatten auch
die Möglichkeit, individuelle Fragen rund um die Begrünung der
eigenen Außenwände zu stellen.

Brandwein informiert seit mehr als 30 Jahren über Fassadenbegrünung
und stellt selbst Kletterhilfen für Kletterpflanzen her. Beim
Rundgang nahm der Experte sämtliche kletternde Pflanzen vor Ort unter
die Lupe und erläuterte deren Wachstum. Grundsätzlich unterscheidet
man zwischen Gerüstkletterpflanzen und Selbstklimmern, beides findet
man hier im Innenhof. Neben dem Eingang zum Café bleibt die Gruppe
erstmals stehen. Der wilde Wein sei das ideale Beispiel für eine
selbstklimmende Pflanze. Der Wuchs konzentriere sich häufig an
Fensterleibungen, doch sollte man darauf achten, dass diese
freigehalten werden. An bepflanzten Wänden bestehe zudem die Gefahr,
dass festklebende Pflanzen in Fugen hineinwachsen, auch dies gelte es,
zu verhindern.

Beim nächsten Stopp entdeckte die Gruppe Kletter-Rosen, die sich an
der Hausfassade ausgebreitet hatten. „Mit einer Kletterhilfe hätte
man mehr Halt drin, die Rosen würden höher wachsen“, erklärte
Brandwein. Wichtig sei es zudem, dass die Rosen regelmäßig
geschnitten werden. Gefahr, dass die Mauer durch die Begrünung
Schäden davon trägt, bestehe keine: „Gerüstkletterpflanzen gehen
keinen Kontakt zum Mauerwerk ein“, sagte Brandwein.

Fassadenbegrünungen, insbesondere spreizklimmende Pflanzen, empfiehlt
Brandwein nicht nur aus ästhetischen Gründen, sie seien auch
bauphysikalisch und ökologisch sehr nützlich, schützten Fassaden,
verbesserten das Mikroklima und reinigten die Luft. Zudem würden sie
zur Wärmedämmung beitragen und Kühlung im Hochsommer geben.
Vorsichtig sollte man jedoch bei Efeu sein. Besonders entlang der
Dachkante könne es schädliche Auswirkungen auf die Hausfassade haben
und zu Rissen sowie weiteren Beschädigungen führen.

Efeu wächst im Jahr ein bis zwei Meter. Nach Entfernung können
Haftwurzelreste auch sechs bis sieben Jahre später an den Fassaden
noch sichtbar sein. Insbesondere Fensterrahmen und Regenrohre gelte
es, von Efeu freizuhalten. Brandwein machte auch darauf aufmerksam,
dass Efeu stark brandgefährdet ist: „95 Prozent der Brände an
Fassadenbegrünung finden an Efeu statt“, warnte er.

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RAG - Redaktion

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