Räuber feiern jeckes Jubiläum
Urbacher Karnevalsgesellschaft wird zweimal elf Jahre

Die Räuber bilden eine der größten Gruppen im Porzer Rosensonntagszug. | Foto: Foto Stephan
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  • Die Räuber bilden eine der größten Gruppen im Porzer Rosensonntagszug.
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Urbach - (kg) „80.000 Schokoriegel, 100.000 Marshmellows und viele Kekse
sowie 3.000 Stofftiere und 8.000 Strüsjer“, zählt Thomas Diekmann
auf. Dazu kämen 8.000 Pakete mit Dreier-Kuchen, „und vieles, vieles
mehr“. Der Präsident der KG Urbacher Räuber spricht von
„etlichen“ Tonnen. „Die werfen wir alle unters Volk“, sagt er,
und stellt fest: „Wir haben das nie gewogen!“. Geschätzt seien
das etwa 25 Europaletten mit einer Höhe von zwei Metern.

Für die „süßen und bunten Würfe“ sowie für die Vorbereitungen
am Porzer Rosensonntagszug zeichnen bei den Räubern, einem Verein,
der sich über den Karneval hinaus sehr stark sozial engagiert,
Räuber-Chef Diekmann für Einkauf, Anmeldung, Wagenbesatzung und
Zugleitung verantwortlich sowie Geschäftsführer Dieter Becker für
Anmeldung, Organisation und Anmietung. „Für die Wagen sind das
unser technischer Leiter Alexander Muntz und Senatsmitglied Michael
Saher und für die Wagenengel Denys Temmerman“. Der Mann, der
früher beim Belgischen Militär in der Wahner Heide stationiert war,
ist unter anderem bei der Integration von Geflohenen als Wagenengel
ein wichtiges Bindeglied. Zudem könne man den Leuten so auch
Brauchtum näher bringen, sagt der Räuber-Chef.

Die Urbacher KG als Gruppe könnte schon fast einen kleinen Vorortszug
gestalten: Neun Wagen, zwei Bagagewagen, Fußgruppen und Tanzgruppen
reihen sich aneinander. „Die Tanzcorps werden während des Zugs
Formationen stellen“, kündigt Diekmann an, der im Arbeitsleben
Betriebsratsvorsitzender von FraSec Fraport ist sowie ehrenamtlicher
Richter am Arbeitsgericht Köln.

Zusätzlich zum Motto des Porzer Karnevals haben die Räuber für
jedes Jahr das Motto „Fastelovend mit Hätz“ auserkoren, ihr
Karnevalsruf lautet: „Einmal Räuber – immer Räuber“. Zudem
steht die Zusammenarbeit mit den Poorzer Nubbele und den Fidele
Aujusse unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“.

1998 gegründet, feiern die Urbacher Räuber ein
rheinisch-karnevalistisches Jubiläum: „Die KG feiert in diesem Jahr
zwei mal elf Jahre“, erzählt der 49-Jährige, der seit Mai 1999 im
Verein ist, und seit 2004 dessen Präsident.

Der Verein sei immer mehr gewachsen, freut er sich. In 2000 waren es
60 Mitglieder, nun sind es mit etwa 550 rund sechs Mal so viel. Am Zug
nehme man seit dem Gründungsjahr teil. Zur Größe der Räuber im
jecken Lindwurm sagt er: „Das messen wir nicht, ob größte Gruppe
oder nicht. Das spielt keine Rolle. Wir sind Teil eines tollen Porzer
Familienzuges, der mittlerweile zu den acht größten Karnevalszügen
in Deutschland gehört“.

230 Mitglieder, Gäste und Wagenengel bilden die Räuber-Karawane. Zu
den Fest- und Bagagewagen bilden die „Räuber Minis“, Ronja´s
Räuber Horde und das Große Tanzkorps große Hingucker. Des Weiteren
die Fußgruppen. Auf Wagen 1 ist „Der Engeln“, Ex-Porzer Prinz
Helmut Engeln, Wagen 2 mit den Räuber Minis besetzt, und auf Wagen 3
Freunde. Auf Wagen 4, 5 und 6 sind weitere Räuber, danach kommt das
Große Tanzcorps. Nach dem zweiten Bagagewagen kommen Ronja´s
Räuberhorde und eine Fußgruppe, danach Wagen 7 mit dem Räuber-Rat
und Wagen 8 mit dem Räuber-Senat. Den Abschluss bildet der
Vorstandswagen mit Präsident Diekmann.

Nach dem Zug feiert die Urbacher KG im Vereinslokal „Akazienhof“
in Grengel. „Dazu sind alle Porzer Bürger recht herzlich
eingeladen“, sagt Diekmann. „Der Eintritt ist frei“.

Der 49-jährige Räuber-Chef plant, wenn er weiter gewählt wird, bis
2022 Präsident zu bleiben. „2022 feiern wir 25 Jahre Urbacher
Räuber und stellen das Porzer Dreigestirn“, kündigt Diekmann an.
„Danach werde ich einen Jüngeren in mein Amt einführen“.
Näheres zum Namen soll nicht bekannt gegeben werden. „Der
Nachfolger soll sich in Ruhe einarbeiten. Außerdem muss die
Mitgliedschaft den Nachfolger auch erstmal auf der
Mitgliederversammlung wählen“, stellt er klar.

Die Räuber bilden eine der größten Gruppen im Porzer Rosensonntagszug. | Foto: Foto Stephan
Foto: König
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