Gedanken in der Krise
Vielleicht wird die Welt ein Stückchen besser
Porz - (red) Gedanken zur Corona-Krise von Thomas Pols:
Der Virologe der Charité, Professor Drosten, hatte schon Anfang
Februar im Fernsehen vor einer Pandemie mit mehr als 50 Prozent
Infizierten in Deutschland gewarnt, aber auch erwähnt, dass unser
Gesundheitswesen gut aufgestellt sei. Bis heute wurde es bei uns –
Gott sei Dank- nicht so schlimm wie in Italien und Spanien. Und die
Mehrzahl der Menschen bei uns befürwortet die Maßnahmen der
Bundesregierung, und auch die meisten jungen Leute in Porz haben
verstanden, dass ihr bisheriges Fehlverhalten dazu führen könnte,
dass ein Großelternteil versterben könnte. Das sollten wir uns vor
Augen halten, dann wissen wir wofür wir Abstand halten und andere
Regeln beachten.
Alle haben zurzeit ein eingeschränktes Leben mit Spannungen -
Familien, Singles, Omas und Opas wie auch Gehandicapte wie ich, deren
Werkstätten wie zum Beispiel die Alexianer in Corona-Ferien sind.
Viele der älteren Senioren haben schon viel Schlimmeres durchleben
müssen (wie meine Mutter Brigitte, Jahrgang 36 geboren, in Dresden),
sagen, Krieg ist schlimmer. Die Krise als Chance „Jetzt ist nur
Abstand Ausdruck von Fürsorge“, sagt Frau Merkel. Die Leute sangen
zu Beginn der Krise um 18 Uhr und klatschen Pflegern, Ärzten,
Rettungsdienst, der Polizei und allen, die uns in der Krise versorgen,
Applaus. Noch mehr taten das in den südlichen Ländern als in Köln
zum Beispiel.
Uns hat sich die Möglichkeit geboten, lieb gewonnene Gewohnheiten zu
durchbrechen: ins Café gehen, Kultur erleben und Sport machen. So
joggen wir draußen, genießen Kultur im Internet und Kaffee to go im
Freien, immer mit Abstand. Vielleicht kommt unsere Gesellschaft ja
gestärkt, solidarischer und mitfühlender aus der Krise. Das wünsche
ich mir auch für Porz. Eventuell wird es allerdings Abstriche beim
Wohlstand geben. Wir können wieder lernen, uns für die „kleinen“
Dinge zu öffnen und sie wertzuschätzen. Die Sonne, die ins Zimmer
scheint, die neuen Blätter an den Bäumen und die vielen bunten
Blumen und Pflänzchen jetzt im Frühling, Gottesdienste im Fernsehen
oder Internet mit unseren Lieben.
Gerade der Glaube kann uns Halt geben und stärken. Ach, und Zeit für
ein gutes Buch haben jetzt die meisten und hoffentlich entdecken die,
die normalerweise kein Buch zur Hand nehmen, eine neue Welt. Wir
könnten malen oder anderen Hobbies frönen in Haus und Wohnung-
sozusagen im Homeoffice. Federball, Badminton im Freien, zu zweit geht
ja auch, oder Gassi gehen mit einem Hund. Glücklich wer in dieser
Zeit einen guten Freund hat oder einen Lebenspartner, einen treuen
Bruder, wie ich, den ich viel zu oft nicht zu schätzen weiß.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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