Asphaltierte Baumscheiben

Warten auf das Grün

Unerträglich heiße Sommer einerseits, zu wenig Stadtbegrünung andererseits. Das Bündnis Porz-Mitte äußerte nun Kritik auf unkonventionelle Art.

Porz. Zu wenig Grün hat die Porzer Innenstadt, findet das Bündnis Porz-Mitte. Auch mit der Neugestaltung des Zentrums werde sich das nicht ändern, lautet die Kritik. Eher das Gegenteil ist der Fall. Projekte wie der Busbetriebshof in Urbach oder die geplante Bebauung auf dem Rewe-Areal an der Friedrichstraße würde weiter dazu führen, dass sich Porz in einen „Glutofen“ verwandele. Im Gegenzug lässt ein Stadtgarten, der die Auswirkungen des Klimawandels abmildern könnte, auf sich warten. Seine Kritik hat das Bündnis auch auf seinem Youtube-Kanal in einen Film verpackt.

Und auf Grün in der Porzer Innenstadt muss weiter gewartet werden. Zwar wollten CDU und Grüne durchsetzen, dass zumindest die asphaltierten Baumscheiben jetzt schon bepflanzt werden, doch die Verwaltung hat dem Antrag in der Bezirksvertretung Porz zumindest zum jetzigen Zeitpunkt eine Absage erteilt.

Jetzt dort Bäume zu pflanzen, sei nicht zielführend, heißt es von Verwaltungsseite. Erst wenn die Freianlagen in der Porzer Innenstadt im Rahmen des Umbaus angepackt werden, „können die neuen Bäume, Baumscheiben und Hochbeete realisiert werden“.
Die derzeit nicht bepflanzten Baumscheiben seien vorübergehend aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht asphaltiert worden. Diese zum jetzigen Zeitpunkt zu entsiegeln und zu bepflanzen sei nicht möglich, teilt die Verwaltung mit. Zum einen würden alte Baumstandorte von den neu geplanten Baumstandorten abweichen. Zum anderen werde im Rahmen der Umgestaltung noch ein neues Bodenpflaster gelegt werden. Deswegen mache es keinen Sinn, die alten Baumscheiben jetzt zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen, so die Verwaltung. In wenigen Monaten müssten sie dann wieder entfernt werden. Mehr Grün sei etwas, was in der Gesamtbetrachtung der neuen Porzer Mitte in den Blick genommen werden muss.

Allerdings ist es nicht so einfach, an jeder Stelle einen Baum zu pflanzen. Im Bereich des Friedrich-Ebert-Platzes müssten zunächst Hochbeete errichtet werden. Ohne die könnten keine Bäume gepflanzt werden. Denn unter dem Platz gibt es eine Tiefgarage. (pep)