Poller Schandfleck
Was wird aus dem Marktplatz?
von Alexander Büge
Poll. Der Marktplatz in Poll gehört zu den Schandflecken des Veedels. Tagtäglich halten sich dort betrunkene Menschen auf, der angrenzende Spielplatz kann von Kindern als solcher aufgrund von achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen und Müll nicht bedenkenlos genutzt werden. Kein Wunder also, dass die meisten Menschen des Veedels einen Bogen um den Poller Marktplatz machen, wenn es irgendwie geht.
Gleichzeitig besteht der Wunsch, dass sich die Situation vor Ort bessert. Die Frage ist nur: Wie soll das gehen? Im Zuge des bald abgeschlossenen Bauvorhabens von 37 Wohnungen, einem Supermarkt mit Backshop und Frischetheke sowie 31 Stellplätzen in einer Tiefgarage hätte die Umgestaltung des Marktplatzes direkt mit realisiert werden können. Solche Vorstellungen hatten zumindest einige Bezirkspolitiker. Eine Mehrheit der Verantwortlichen sprach sich allerdings dagegen aus. So macht der Poller Marktplatz auch weiterhin einen tristen, heruntergekommenen Eindruck.
Hans Burgwinkel will sich damit allerdings nicht zufrieden geben. Der Gründer des Poller Heimatmuseums hat deshalb jüngst einen Bürger-antrag bei der Porzer Bezirksvertretung eingebracht. Zudem will er bei der nächsten Sitzung Stellung zur Situation vor Ort beziehen, wobei ihm vor allem eine Anregung am Herzen liegt: Die Verwaltung soll damit beauftragt werden, einen weitgehend hindernisfreien Zugang vom Backshop samt Café zum Poller Marktplatz zu schaffen, um den Betrieb einer Außenterrasse mit oder ohne Bedienung auf einfache Weise zu ermöglichen. „Hierzu sollte der Feldstein vor dem ersten Baum versetzt werden und eine etwas verkleinerte Baumscheibe eingerichtet werden“, schreibt Burgwinkel in seinem Antrag. „Jetzt bietet sich die Möglichkeit, vor dem Backshop im Neubau des alten Poller Hauses eine Außenterrasse einzurichten.“
Das Aufstellen von einigen wenigen Tischen und Bänken auf dem Marktplatz an markt- und veranstaltungsfreien Tagen dürfte laut Burgwinkel kein größeres Problem sein. Vielmehr soll ein belebterer Marktplatz dazu beitragen, dass sich Alkoholiker und Dealer dort nicht mehr aufhalten. Der aktuelle Schandfleck soll so endlich wieder zu einem Ort werden, wo sich die Menschen im Veedel gerne treffen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare