Eigentümer reagiert trotz gefährlicher Lage nicht
Was wird aus dem Poller Schandfleck?
Von Alexander Büge
Vom Gelände des ehemaligen Marmorsteinwerks am Poller Kirchweg sind mehrfach Teile von Bäumen auf die Straße gefallen. Doch der Eigentümer unternimmt nichts gegen die drohende Gefahr. Anwohner wie Politiker sind deshalb fassungslos und fordern umgehend Konsequenzen.
Am Poller Kirchweg Ecke Müllergasse hat sich immer noch nichts getan. Das Gelände des ehemaligen Marmorsteinwerks rottet weiter vor sich hin. Nahezu alle Fenster im Gebäude sind eingeschlagen, zudem wimmelt es dort nur so vor Müll. Gefährlich wird es vor Ort hingegen bei stärkerem Wind. Zwei Mal fielen dort innerhalb von drei Monaten meterhohe Äste im Zuge eines Sturms auf den Poller Kirchweg, wobei zwei Autos stark beschädigt wurden.
Eigentümer ignoriert Anfragen
EXPRESS – Die Woche hat den Eigentümer daraufhin mehrfach telefonisch sowie schriftlich dazu aufgefordert, Stellung zu beziehen. Doch eine Antwort der Domus Immobilien GmbH blieb bis heute aus. Auch die Stadt hat den Eigentümer bereits aufgefordert zu handeln. „Um diese Fachprüfung zu gewährleisten, kann die allgemeine Gefahrenabwehr des Ordnungsamtes dem Eigentümer nur aufgeben, die Baumgesundheit selbst durch fachkundige Dienstleister prüfen zu lassen“, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. „Dies ist in dem gegebenen Fall auch erfolgt. Wiederum zeigte der Eigentümer keine Reaktion.“
Die allgemeine Gefahrenabwehr werde die Situation aber weiterhin im Blick behalten, den Ordnungsdienst mit Kontrollen beauftragen und weiterhin auf den Eigentümer hinwirken, seiner Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Die Stadt behalte sich vor, gegen den Eigentümer ordnungsbehördlich vorzugehen.“
Bezirksvertreterin Bettina Jureck (SPD) geht das nicht weit genug. „Die Stadt ist hier in der Pflicht“, sagt Jureck. „Wenn Gefahr in Vollzug ist, und hier ist die Öffentlichkeit in Gefahr durch umfallende Bäume, dann erwarte ich dass sie stärker auf den Eigentümer einwirkt. Hier muss jetzt etwas passieren.“
Missstände klären
In einem offenen Brief habe man die Stadt bereits vor mehr als drei Wochen auf die Situation hingewiesen. Reagiert habe man bis heute allerdings nicht. Auch über die Zukunft des Areals samt dem geplanten Bau von drei Beherbergungsstätten gäbe es nach wie vor zahlreiche Unklarheiten. Deshalb schlägt die SPD vor, alle Beteiligten an einen Tisch zu setzen, um alle Missstände sowie Unklarheiten zu beseitigen. Darauf hätten vor allem die Bürger vor Ort ein Anrecht. Jureck: „Die Einbindung der Interessen der örtlichen Bevölkerung ist essentiell, insbesondere wenn ein solch großes Projekt verkehrliche und gewerbliche Auswirkungen hat.“
Doch auch auf dieses Angebot wurde bisher nicht reagiert. Der Poller Schandfleck wird deshalb wohl noch länger in seinem aktuellen Zustand bleiben.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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