Immer noch keine Blitzer
Weiter freie Fahrt für Raser in Poll

An den jüngst neben dem Schütte-Werk entstandenen Flüchtlingsheimen gibt es keinen Übergang für Fußgänger. | Foto: Alexander Büge
  • An den jüngst neben dem Schütte-Werk entstandenen Flüchtlingsheimen gibt es keinen Übergang für Fußgänger.
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Haben die Raser auf der Alfred-Schütte-Allee weiter freie Fahrt? Viele Anwohner in Poll befürchten das jedenfalls. Denn obwohl sich im letzten Sommer bei einer Online-Petition knapp 2100 Menschen für Verkehrseinschränkungen und das Aufstellen von Blitzern starkgemacht haben, ist bis heute immer noch nichts passiert.

von Alexander Büge

Poll. Zwar wurde bereits beschlossen, dass auf der Alfred-Schütte-Allee zwei fest installierte Blitzer aufgestellt werden sollen, doch dazu kommt es wohl erst im dritten Quartal dieses Jahres. Für zahlreiche Menschen im Veedel ist das viel zu spät. Schließlich sind die Raser dort zum Entsetzen der Anwohner in den Abendstunden längst wieder regelmäßig unterwegs, da die mobilen Blitzer vor Ort abgebaut worden sind.

Zudem ist klar: Gerade bei besserem Wetter tritt die Szene dort vermehrt auf, was die Unfallgefahr vor Ort enorm erhöht, da die angrenzenden Poller Wiesen im Frühling und Sommer von tausenden von Menschen als Erholungsgebiet genutzt werden. „Es ist Gefahr im Verzug“, sagt Gerald Diepolder, der die Unterschriften der Online-Petition in der vergangenen Woche symbolisch an die Porzer Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller sowie an den Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke übergab. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass sich das Ganze so hinzieht. Es muss jetzt gehandelt werden. Wenn nun alle so tun, als wäre nichts passiert und es nochmals zu einem Personenschaden kommt, dann ist das ein Totalversagen der Verwaltung mit Ankündigung.“

Bedenklich in diesem Zusammenhang: Ende Februar soll ausgerechnet auf der Alfred-Schütte-Allee ein Flüchtlingsheim von 128 Personen bezogen werden. Ein Zebrastreifen, eine Verkehrsinsel oder Ähnliches fehlt aber immer noch. Ein Überqueren der Fahrbahn könnte für Flüchtlings-Familien mit Kindern somit zu einer ungeahnten Gefahr werden. „Das ist keine Willkommenskultur. Diese Menschen haben doch schon genug durchgemacht“, sagt Ute Ahn, die als Vorsitzende des Bürgervereins Köln-Poll schon seit Jahren auf die Situation aufmerksam macht.

Man müsse den Menschen vor Ort anbieten, dass sie gesichert über die Straße kommen können. „Wir als Bürgerverein sehen die Sicherheit schon seit Jahren nicht mehr gewährleistet. Doch es hat sich immer noch nichts getan, was sehr traurig ist. Dabei ist es doch offensichtlich, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht.“

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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