Draumdänzer
Zum 25-Jährigen hatten die Grengeler zu einer Matinee geladen
GRENGEL - (sf). Ein traditioneller Karnevalsverein wollten sie nie sein: Ein
Vorstand, der das Sagen hat, Karnevalsorden, die an engagierte
Mitglieder verliehen werden oder ein Sitzungsprogramm mit Gardisten
und Stippefötchen? Nein, danke. Stattdessen stand bei der
Karnevalsgesellschaft Grengeler Draumdänzer der gemeinsame Spaß in
einer Gruppe, in der alle gleich viel zu sagen haben sollten, stets im
Mittelpunkt.
Im Mai 1992 hatten sich einige Mitglieder der Grengeler Pfarrjugend
zusammengeschlossen, um in der Gemeinschaft Spaß am Karneval zu
haben. Das alternative Konzept des damals neu gegründeten Vereins
ging erfolgreich auf. Heute feiern die Grengeler Draumdänzer ihr
25-jähriges Bestehen. Zur Jubiläums-Matinee im Heinrich-Lob-Haus
waren auch Mitglieder zahlreicher anderer Vereine gekommen, darunter
der Vorstand des Festausschusses Porzer Karneval.
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal sorgte Michael Cremers
von den Grengeler Draumdänzern gleich zu Beginn der Matinee mit
seiner Festrede für tosenden Applaus. In dieser brachte er mit jeder
Menge Humor sehr gelungen die Idee des jubilierenden Karnevalsvereins
auf den Punkt. Verkleidet als Kamellejung erzählte Cremers von der
alljährlichen Teilnahme der Gesellschaft am Porzer Rosensonntagszug.
Bei diesem gehen die Grengeler Draumdänzer jedes Jahr als Fußgruppe
mit. Einen eigenen Festwagen brauchen und wollen sie gar nicht, denn
ihr Ziel ist es, die Jecken am Straßenrand mit Kamelle glücklich zu
machen und selbst einfach jede Menge Spaß zu haben: „Tanzen,
lachen, alles, nur nicht auf einem Wagen durch die Straßen fahren“,
erklärte Cremers. Als Fußgruppe und Kamellewerfer sind die
Draumdänzer nah dran an den Jecken am Straßenrand. Und wenn dann die
Kamelle genau bei jenem kostümierten Jecken landet, an den sie
adressiert war, ist die Freude auf beiden Seiten groß: „Jeder
Treffer wird beklatscht. Leute, das ist schon fast Passion“, sagte
Cremers. Doch nicht nur mit Kamelle und Strüßjer fallen die
Draumdänzer beim Rosensonntagszug auf: Zahlreiche Auszeichnungen
durch den Festausschuss Porzer Karneval durfte der Verein bereits für
seine oft außergewöhnliche Kostümierung entgegennehmen.
Wer von den Vereinsmitgliedern den Rosensonntagszug miterleben
möchte, muss sich für die Gemeinschaft eingesetzt haben, erklärte
Gregor Berghausen, ehemaliger Vereinsvorsitzender von 1992-2006, in
seiner Laudatio, in der er auf 25 Jahre Grengeler Draumdänzer
zurückblickte. Die Gemeinschaft und der Spaß haben im Vereinsleben
stets an erster Stelle gestanden. Deshalb war es für die Draumdänzer
oftmals auch schwer, einen Vorstand zu bilden, denn eigentlich sollte
jeder im Verein gleich viel zu sagen haben. „Es geht um Freude in
der Gemeinschaft und nicht darum, den einzelnen in den Vordergrund zu
stellen“, betonte Berghausen.
Mit dem „Draumfess“, der Party am Karnevalsfreitag, und ihrem
Sommerfest, dem „Waldspill“ haben die Draumdänzer zwei
Veranstaltungen in ihrem Vereinskalender fest etabliert. „Seit 25
Jahren seid ihr in Grengel aktiv. Ich bin mir sicher, dass euer
Erfolgsrezept noch lange halten wird. Ihr habt euch etabliert im
Karneval und ihr seid eurer Linie treu geblieben“, sagte
Bezirksbürgermeister Henk van Benthem in seiner Laudatio.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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