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Kunstrasenplatz für den Bieselwald
Die SpVg. Wahn-Grengel hat 30 aktive Mannschaften

Stefan Esser ist der 1. Vorsitzende der SpVg. Wahn-Grengel. | Foto: Kilian
  • Stefan Esser ist der 1. Vorsitzende der SpVg. Wahn-Grengel.
  • Foto: Kilian
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Porz - (wk) Die SpVg. Wahn-Grengel darf sich in den Jahren 2023/ 2024 über
einen neuen Kunstrasenplatz am Bieselwald freuen. Für „Porz
Aktuell“ war das Grund genug, bei den Vereinsverantwortlichen Stefan
Esser, Christian Moers und Markus Vogelsberg nachzufragen. Lesen Sie
heute den ersten von zwei Teilen.

„In der Fortschreibung der Prioritätenliste zur Modernisierung
und Sanierung von Kölner Sportfreianlagen für die Jahre 2021-2025
steht der Bieselwald an Position 6 im Ranking. Geht man von den
bisherigen Baufortschritten der vergangen Jahre aus, bedeutet das,
dass der Bieselwald spätestens 2024 mit einem Kunstrasenplatz
ausgestattet ist. Wie klingt das Herr Esser?“

Stefan Esser: „Zunächst einmal haben wir uns sehr darüber
gefreut, dass die Stadt Köln auch in den kommenden Jahren weitere
Sportanlagen modernisieren wird. Die Sportverwaltung hat erneut alle
noch in Köln vorhandenen Aschenplätze mit Hilfe einer komplexen
Matrix bewertet. Aufgrund der Entwicklung in unserem Verein, haben wir
in vielen Kategorien sehr hohe Punktzahlen erzielen können. Für
unsere circa 850 Mitglieder ist Rang 6 ein toller Lohn für die harte
Aufbauarbeit der letzten Jahre. Die Bezirksvertretung Porz hat der
Liste inzwischen ebenfalls zugestimmt, sodass der Sportausschuss
bereits Mitte Juni final beraten kann. Als Ziel hat das Sportamt drei
Umbauten pro Jahr genannt, sodass wir optimistisch sind, dass die
Vorplanungen zeitnah beginnen werden.“

„Neben dem neuen Kunstrasenplatz dürfte sich sicherlich auch das
optische Aussehen am Bieselwaldplatz ändern. Gibt es da schon Pläne
ober Umsetzungen?“

Stefan Esser: „Unser größtes Projekt ist auch in Zeiten, in
denen kein Kurs und kein Trainingsbetrieb stattfinden durfte, die
Modernisierung der Sportanlage am Bieselwald. Nachdem wir bereits im
Jahr 2019 unsere Vereinshütte teilsaniert hatten, haben wir nun viel
Energie in die Umgestaltung der Umkleidekabinen und Gebäude gesteckt
und die Vereinshütte in einem neuen Glanz zu Ende saniert. Unter
Einhaltung aller zurzeit geltenden Regeln, haben viele fleißige
Hände gestrichen, geschliffen, verputzt, lackiert und eingerichtet.
Allen Beteiligten möchten wir unseren ganz besonderen Dank
aussprechen. Trotz aller Sanierungen ist die Infrastruktur nicht
ausreichend für unsere Angebote. Daher ist die Planung neuer Gebäude
in vollem Gange. Der Fokus liegt derzeit im barrierefreien Zutritt
für alle Nutzer der Anlage.“

„Vorausgesetzt der Bau wird 2024 verwirklicht: Wie lange hat dann
die ganze Prozedur von Antragstellung bis zum endgültigen Bau
gedauert, und wer hat sich im Club besonders für das Zustandekommen
eingesetzt?“

Stefan Esser und Christian Moers (3. Vorsitzender):„Unsere
ehemaligen Vorstände haben sich bereits seit 2013 mit der
Modernisierung des Bieselwalds beschäftigt. Der Umbau wurde damals
auf einen Zeitraum nach 2017 festgelegt. In der Neubewertung durch das
Sportamt wurde die Platzanlage zum Einen von der Prioritätenliste
für 2018 bis 2020 entfernt und zum Anderen aus der Liste der
Bestandsanlagen gelöscht. Mit unserem Amtsantritt als 1. und 3.
Vorsitzende Ende 2018 haben wir den Umbau des Bieselwalds mit
höchster Priorität versehen. Seitdem standen wir in intensivem
Austausch mit Behörden und lokalen Politikern. Anfang 2019 hat der
Vorstand Baugrunduntersuchung der Platzanlage durchführen lassen. Das
Gutachten hat die Machbarkeit bestätigt und unserem Vorhaben weiteren
Rückenwind verliehen. In 2020 haben wir einige politische Besucher
auf dem Bieselwald begrüßen können. Sowohl Henk van Benthem (CDU)
als auch Christian Joisten (SPD) nahmen unsere Einladung an und
besichtigten die Platzanlage. Einer der wichtigsten Termine war der
Besuch von Robert Voigtsberger, der die Situation ebenfalls erkannte
und enormen Handlungsbedarf sah. Für die grundsätzliche
Neubetrachtung nicht berücksichtigter Sportanlagen auf der aktuellen
Prioritätenliste sind wir sehr dankbar und wir werten dies auch als
Wertschätzung unserer jahrelangen harten und Intensiven
Bemühungen.“

Herr Esser, haben Sie bei der Vielzahl von Mannschaften keine
Platzprobleme? Welche Planungen haben Sie dazu in der Schublade
liegen?

Stefan Esser: Unabhängig vom Belag, belegen unsere Mannschaften
die Sportanlagen am Bieselwald und an der Nachtigallenstraße derzeit
nahezu voll. Trainingseinheiten und teilweise auch der Spielbetrieb
findet wechselseitig statt, im Seniorenbereich tragen zwei
Mannschaften ihre Heimspiele aufgrund der Mittagsruhe an der
Nachtigallenstraße ausschließlich im Bieselwald aus. Dies wird sich
auch mit dem anstehenden Umbau des Bieselwalds nicht ändern können.
Die verbesserte Infrastruktur wird unser Vereinsleben wieder mehr
zurück auf unsere Heimat, den Bieselwald verlagern. Die Möglichkeit
zwei gleichwertige Kunstrasenplätze belegen zu können, wird uns
dennoch neue Möglichkeiten eröffnen, sodass beispielsweise die
teilweise erheblichen Anstoßverzögerungen der Jugendspiele in den
letzten Spielzeiten in Zukunft nicht mehr vorkommen.

Wenn die ganzen Baumaßnahmen umgesetzt sind, dürfte der einst
„gefürchtete Bieselwald“ wieder in neuem Glanz erscheinen.
Allerdings fehlt aktuell noch das sportliche Aushängeschild. Die I.
Mannschaft kickt in der letzten Kreisliga D. Das passt doch nicht
zusammen?

Christian Moers: Nachdem es einige Jahre keine Seniorenmannschaft
in unserem Verein mehr gab, hat Wolfgang Rössler im Jahr 2016 eine
Herrenmannschaft mit vielen ehemaligen Wahn-Grengel-Jugendspielern
gegründet. Inzwischen zählt die Seniorenabteilung drei
Herrenmannschaften und eine Frauenmannschaft. Unser neuer
Abteilungsleiter Senioren, Julian Feinen, arbeitet bereits intensiv an
der sportlichen Ausrichtung, sodass wir auch hinsichtlich des
sportlichen Erfolgs optimistisch sind. Als Aushängeschild unseres
Vereins betrachten wir die große Anzahl qualifizierter und
lizenzierter Übungsleiter und das breite sportliche Angebot
unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder körperliche/mentale
Einschränkungen.

Noch vor sechs Jahren gab es bei der SpVg Wahn-Grengel lediglich
eine Handvoll Jugendmannschaften. In den letzten Jahren hat der Verein
trotz der Bieselwald-Asche einen Boom erlebt und verfügt heute über
insgesamt 30 Mannschaften, die gegen das runde Leder treten. Wie
erklären Sie sich diesen Boom?

Markus Vogelsberg (ehem. Jugendleiter):
„Im Jahr 2015 zählte unser Verein lediglich acht
Jugendmannschaften, dementsprechend war es unser Ziel, sorgsam
Jugendmannschaften aufzubauen. Im Fokus standen stets die individuelle
Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, sowie der Spaß am Fußball.
Sie wurden nach ihrem Ausbildungsstand und ihrem bisherigen
sportlichen Werdegang mit der Zielrichtung ausgebildet, dass jeder so
viel Spielzeit wie möglich bekommt. Der Verein fördert die
Trainerausbildung in jeder Hinsicht. So wurden ein Trainer C-Lehrgang,
eine Erste-Hilfe-Schulung und Kurse zur Trainerweiterbildung
angeboten. Hier wurde der Verein durch Helge Hohl, der Porzer
Erste-Hilfe-Schule und dem Fußballkreis Köln unterstützt. Alle
diese einzelnen Punkte sowie die tolle Zusammenarbeit im gesamten
Verein führte zu dem kontinuierlichen Wachstum, welches wir entgegen
dem allgemeinen Trend feststellen.“

Was gerade in Porz im Jugendbereich auffällt, ist die gute
Zusammenarbeit aller Vereine untereinander. Auf dem Platz ist man zwar
Rivale, aber neben dem Platz ist der gemeinsame Unterstützungsgedanke
doch sehr ausgeprägt. Wie kommt das?

Markus Vogelsberg: Die Zusammenarbeit mit allen Jugendleiterin im
Porzer Raum und den angrenzenden Kölner Stadtbezirken schätzen wir
sehr. Als ich 2017 als Jugendleiter anfing, war die Kommunikation
zwischen den Jugendabteilungen der Vereine in der Tat nicht so
ausgeprägt wie derzeit. Da hat ein Umdenken stattgefunden. Jedes Jahr
verschwinden mehr und mehr Mannschaften im Kreis Köln, allein zehn
U19-Mannschaften seit 2010. Diesem Trend können die Vereine mit
Gründung von Spielgemeinschaften entgegenwirken. Dass diese Modelle
funktionieren, was sich bei uns an der JSG mit dem RSV Rath-Heumar
zeigt. Weitere Modelle mit Porzer Vereinen sind vorstellbar, wenn sie
die gleichen sportlichen Ziele verfolgen. Mein Nachfolger, Patrick
Bartusek, wird diesen Weg weiter verfolgen.

LeserReporter/in:

Werner Kilian aus Porz

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