Zwei hohe Ehrentage
100. und 105. Geburtstag

Vor der Geburtstagsfeier mit ihrer Familie genoss Geburtstagskind Ursula Bock ein Akkordeon-Konzert. | Foto: Magdalena Marek
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  • Vor der Geburtstagsfeier mit ihrer Familie genoss Geburtstagskind Ursula Bock ein Akkordeon-Konzert.
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Brauweiler - Solche Feiern sind auch im Seniorenheim St. Nikolaus selten. An einem
Tag, dem 13. Februar, feierten gleich zwei Damen einen hohen
Geburtstag. Ursula Bock wurde 100 Jahre alt, Bewohnerin Elisabeth
Becker sogar 105 Jahre.

Beide Damen kennen sich noch nicht gut, denn sie beide sind erst Ende
Januar in das Brauweiler Seniorenheim gezogen.

Ursula Bock kommt ursprünglich aus Thüringen. Dort wurde sie am 13.
Februar 1919 als Ursula Allritz in Ülleben bei Gotha geboren.

Ihre Eltern arbeiteten beide als Lehrer. Tochter „Uschi“ machte
eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete danach in der
Lohnbuchhaltung. Dann lernte sie Erich Bock kennen. 1942 heiratete das
Paar und bekam vier Kinder.

In den 50er Jahren siedelte die Familie nach Düren um. Ehemann Erich
fand eine Anstellung bei den Ford-Werken als Konstrukteur. Nach einer
Zwischenstation in Rheinkassel bezog die Familie 1968 ein Eigenheim in
Neuhonrath bei Lohmar.

Die Leidenschaft Ursula Bocks gehörte der Gartenarbeit und Orchideen.
Sie war aber auch sehr musikalisch und spielte Klavier und Akkordeon.
Das Ehepaar Bock reiste auch gerne, unter anderem nach Norwegen und
Teneriffa. Nachdem ihr Mann 1990 gestorben ist, zog die Seniorin nach
Pulheim und später zu ihrem Sohn Jürgen nach Geyen.

Erst Ende Januar ist sie ins Seniorenheim St. Nikolaus gezogen.

Genau wie Elisabeth Becker. Und sie haben noch eine zweite
Gemeinsamkeit, den VdK. Elisabeth Becker engagierte sich 65 Jahre lang
bei dem Sozialverband, lange Zeit auch im Vorstand. Geboren ist
Elisabeth Schneider, wie sie mit Mädchennamen hieß, eigentlich schon
am 12. Februar 1914 in Gummersbach. Als ihr Vater sie einen Tag
später im Gummersbacher Standesamt angemeldet hat, ist niemandem
aufgefallen, dass die Beamten dort den 13. Februar als Geburtsdatum
eintrugen.

Aufgewachsen ist Elisabeth Schneider mit vier älteren Brüdern und
einer Schwester. Bevor sie ihren Ehemann, Schreinermeister Josef
Becker, kennenlernte und 1938 heiratete, arbeitete sie als Friseurin.
Das junge Glück war perfekt, als im August 1939 Tochter Ursula zur
Welt kam. Doch der Krieg überschattete, wie bei vielen anderen, auch
die junge Familie. Denn der frischgebackene Vater wurde bereits am 1.
September 1939 eingezogen. Seit 1944 galt er als vermisst und erst am
Hochzeitstag von Tochter Ursula, am 5. September 1960, erfuhr die
Familie, dass der Vater am 27. August 1944 in Frankreich gefallen sei
und auf dem Soldatenfriedhof in Noyers-Pont-Maugis bei Sedan beerdigt
sei.

Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn zog Else Becker
nach Pulheim. Während das Paar beruflich in Köln tätig war,
kümmerte sie sich um deren Haushalt und betreute die Enkelkinder. In
Pulheim engagierte sie sich dann auch lange Jahre beim VdK. Und blieb
auch sonst sehr mobil, fuhr bis zum 96. Lebensjahr mit dem Fahrrad und
unternahm später mit dem Rollator Spaziergänge.

Erst ein Sturz Ende des Jahres setzte der Mobilität ein Ende.
Während Ursula Bock an ihrem Geburtstag nach dem Mittagessen im
Gemeinschaftsraum einem Akkordeon-Konzert von Ehrenamtlerin Monika
Thelen lauschte und später mit ihren beiden Söhnen, den
Schwiegertöchtern und Enkelinnen feierte, zog sich Elisabeth Becker
in ihr Zimmer zurück. Hier erwarteten sie ihre Tochter Ursula Müller
samt Schwiegersohn, Enkel und den zwei Ur-Enkelinnen mit einer
besonderen Überraschung: Die Enkelinnen haben ihr eine Torte in Form
einer 105 gebacken.

- Magdalena Marek

Vor der Geburtstagsfeier mit ihrer Familie genoss Geburtstagskind Ursula Bock ein Akkordeon-Konzert. | Foto: Magdalena Marek
Tochter Ursula Müller (2.v.li.) empfing mit ihrem Mann und den zwei Ur-Enkelinnen ihre Mutter Elisabeth Becker mit einem selbstgemachten Geburtstagskuchen.  | Foto: Magdalena Marek
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